Bengalkatze Geschichte
Von der majestätischen Schönheit der Wildkatzen geht seit jeher eine große Faszination aus. Um sich den Wunsch nach einem „Leoparden im Wohnzimmer“ zu erfüllen, wurde in den USA damit begonnen die Bengalkatze in den 1960er Jahren zu züchten. Genetiker begannen Hauskatzen mit Wildkatzen zu kreuzen, um die bedrohten asiatischen Leopardenkatzen, die echte Wildkatzen sind, zu retten. Mit den Hybriden legten sie den Grundstein für die Bengalkatzen-Zucht. Heute werden die Rassekatzen nur reinerbig gezüchtet, d.h. es werden keine Wild- oder Hauskatzen mehr eingekreuzt. Erst seit 1999 ist die Bengalkatze durch den Züchter-Dachverband FIFe als eigene Rasse anerkannt. |
Wesen und Charakter
Der Charakter der Bengalkatzen ist ganz anders als das raubtierartige Äußere vermuten lässt: Sie zählen zu den besonders freundlichen Rassekatzen und sind nicht nur sehr verschmust, sondern auch besonders anhänglich und spielen für ihr Leben gern. Bengalkatzen sind äußerst kommunikativ und haben viel zu erzählen. Dies tun sie ausgiebig kund mit Miauen und Gurrlauten. Körperkontakt schätzen Bengalkatzen so sehr, dass sie ständig ausdauernd kuscheln wollen und ihre Menschen überall hin mit begleiten. Die Rassekatzen haben durch ihr unternehmungsfreudiges und cleveres Wesen ganz spezielle Ansprüche an ihren Halter. Sie brauchen sehr viel Raum, um sich zu bewegen, Beachtung und Unterhaltung. |
Bengalkatzen sind deshalb keine Katzen für Anfänger! Die neugierigen und sehr scharfsinnigen Katzen möchten den ganzen Tag über beschäftigt und gefordert werden. Sie tun alles um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn sie sich langweilen wird die Umgebung unsicher gemacht, Schubladen und Schränke geöffnet, Alltagsgegenstände in Spielzeuge umgewandelt und nach Leckerlis gesucht. Nach bester Wildkatzenmanier sind auch die Fische im Aquarium nicht sicher vor ihr. |
Klassifikation
Die Hybridrasse ist anerkannt von WCF, FIFE und TICA. |
Rassetypische Besonderheiten
Die Haltung von Bengalkatzen ist anspruchsvoll und zeitaufwändig. Sie sind sehr intelligent, fordern viel Aufmerksamkeit von ihrem Besitzer und sind bis ins hohe Alter sehr aktive Sportler: Die bewegungsfreudigen Tiere sind enorm sprungstark. Nichtstun und faul herumliegen ist nichts für sie. Es ist nicht ratsam, eine einzelne Bengalkatze allein als Wohnungskatze zu halten. Bengalkatzen sind keine Tiere für die reine Wohnungshaltung, am glücklichsten sind sie mit Freigang. Ein großes Haus mit Garten oder ein großes Freigehege mit Bäumen und Balken zum Klettern ist für eine artgerechte Haltung ideal, denn die Bengalkatzen fühlen sich in der Natur zu Hause. |
Generell ist es besser, zwei Bengalkatzen zu halten. Muss die Katze tagsüber allein bleiben, braucht sie auf jeden Fall einen Spielgefährten. Jagdspiele, Geschicklichkeitsübungen und dem Erlernen von kleinen Tricks sind abwechslungsreiche und geistig fordernde Beschäftigungen, um fit und aktiv zu bleiben. Eine große Bandbreite verschiedenster Spielzeuge und Klettermöglichkeiten sollte zu Hause vorhanden sein. Bengalkatzen haben eine rassetypische Besonderheit: Sie lieben Wasser! Die Wasserratten genießen es in einem Planschbecken oder kleinen Brunnen zu spielen. Die von den wilden Vorfahren geerbte Faszination für Wasser geht so weit, dass auch Badewannen und Aquarien unsicher gemacht werden. Auch wenn die Bengalkatzen gut sozialisiert sind, ist es wichtig, dass man die noch deutlich erkennbaren Verhaltensmuster der eingekreuzten Wildkatzen nicht unterschätzt! |
Größe, Gewicht und Körperbau
Größe: Mittelgroß bis groß, Schulterhöhe bis 40 cm und 110 cm Kopf-Schwanz-Länge Gewicht: Katze 3 bis 4 kg, Kater 5 bis 8 kg Körperbau: Schlank, lang und muskulös mit schwarzen Ballen. Der Kopf ist klein und rundlich, die Ohren stehen weit auseinander und sind nach vorn geneigt. Die Augen sind groß und oval, von den Augenwinkeln geht ein schwarzer Lidstrich aus. |
Fell und Farbe
Es gibt verschiedene Farbvariationen der Bengalkatzen. Die Grundfarben sind Black (Brown), Seal Point (Snow) und Silber (Silver). Das Fell schimmert je nach Lichteinfall braun, golden, beige, silber und orange und wirkt wie mit Goldstaub überzogen. Bengalkatzen sind die einzigen Rassekatzen mit dem „golden glitter“, dem einzigartigen Schimmer im Fell! Dieser Eindruck entsteht, weil Luft den Haarschaft umringt und das Licht reflektiert wird. Das spektakulär und auffällig gemusterte Fell kann getupft („spotted“) oder marmoriert („marble“) sein. Dies erklärt auch die veraltete Bezeichnung Leopardette. |
Gesundheit und Pflege
Vereinzelt kann bei Bengalkatzen die Infektionskrankheit FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) auftreten. Häufiges Kratzen kann auf einen Milbenbefall oder eine Infektionen hinweisen. Wenn die Katze eine Freigängerin ist, muss ihr Fell regelmäßig auf Parasiten untersucht werden, denn Bengalkatzen reagieren besonders anfällig auf den Parasiten „Tritrichomonas foetus“, infolgedessen es zu chronischem Durchfall kommen kann. Bei Befall muss die Katze umgehend dem Tierarzt vorgestellt werden. Die Fellpflege ist mit relativ wenig Aufwand verbunden, das kurze und weiche Fell der Bengalkatzen sollte wöchentlich gekämmt werden. |