Bald ist es soweit. Der Tag, auf den nun schon Tage, vielleicht auch Wochen drauf hin gefiebert wurde, ist endlich da: das neue Familienmitglied darf abgeholt werden. Die Eingewöhnung eines neuen Haustiers ist eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit. Daher ist es auch besonders wichtig, gut vorbereitet zu sein, damit der oder die neue Mitbewohner:in sich in dem neuen Zuhause direkt wohlfühlen kann und die Eingewöhnung an das neue Umfeld erleichtert wird. Einige Dinge gilt es zu beachten, wenn Sie ein neues Haustier eingewöhnen:
1. Vorbereitung des Zuhauses
Da es schon genug Trubel geben wird, wenn das neue Haustier das erste Mal das neue Zuhause betritt, ist es ratsam, die wichtigsten Einkäufe bereits erledigt zu haben. Dazu gehören Futter- und Wassernäpfe, das passende Futter, ein Schlafplatz bzw. ein Rückzugsort, sowie Spielzeug. Auf welche Art man ein neues Haustier eingewöhnen kann, ist auch von der Tierart abhängig: Bei Katzen ist eine Katzentoilette mit bekanntem Streu wichtig, da der vertraute Geruch den Stress mindern kann. Wenn es möglich ist, fragen Sie den Züchter oder das Tierheim nach der Marke des Katzenstreus und des bisher genutzten Futters, damit Ihr Tier zunächst in einer vertrauten Umgebung bleibt. Für die Katzentoilette kann es ggf. hilfreich sein, sogar das bereits genutzte Streu der Katzentoilette zu übernehmen.
2. Ruhige Ankunft
Sicher sind alle bereits voller Vorfreude und können es kaum erwarten, das neue Familienmitglied willkommen zu heißen, doch ob Mensch oder Tier – gerade in den ersten Stunden ist es wichtig, dass alles möglichst ruhig abläuft. Für den Neuankömmling verändert sich an diesem einen Tag nämlich alles. Wenn man ein neues Haustier integrieren möchte, ist es wichtig, sein natürliches Verhalten zu verstehen. Tiere sind von Natur aus vorsichtig, wenn sie in eine neue Umgebung kommen. Am besten ist es, wenn das Tier die Möglichkeit hat, das neue Heim im eigenen Tempo zu erkunden und alles genau wahrzunehmen, insbesondere die fremden Gerüche und vielleicht ja sogar den einen oder anderen noch nie gesehenen Gegenstand. Wichtig ist es, das Tier nicht zu überfordern. Daher ist es auch sinnvoll, wenn das Tier zunächst eine Vertrauensperson hat, die sich in der Nähe befinden darf. Der Rest der Familie sollte sich noch ein klein wenig mehr gedulden.
Während es Hunden hilft, eine kleine Entdeckungstour durch die Wohnung zu unternehmen, um sich schneller zurechtzufinden, sollten Katzen anfangs auf einen Raum begrenzt werden, um ihnen die Orientierung zu erleichtern. Sobald das Tier seine neue Umgebung akzeptiert hat, stellen Sie ihm nach und nach weitere Familienmitglieder vor. Zu diesem Thema haben wir einen gesonderten Beitrag verfasst, diesen finden Sie hier.
3. Futterumstellung vermeiden
Die Umgebung ändert sich, die Gerüche ändern sich – ja eigentlich das ganze Leben verändert sich für das neue Familienmitglied, wenn es in seinem oder ihrem neuen Zuhause ankommt. Mit Veränderung kann häufig Stress einhergehen, was sich nicht selten auch auf die Verdauung auswirkt. Daher ist es ratsam, in den ersten Tagen nicht auch noch eine Veränderung des Futters zu erzwingen. Um Magenprobleme zu vermeiden, sollte zunächst das bisherige Futter des Tieres bereitgestellt werden. Insbesondere Tiere aus dem Tierschutz oder vom Züchter profitieren von einer gleichbleibenden Ernährung in den ersten Tagen.
Wenn Sie wissen, welches Futter das Tier bisher erhalten hat, können Sie langsam auf ein neues, hochwertiges oder auf die speziellen Bedürfnisse des Tieres abgestimmtes Futter umstellen. Worauf man beim Futterkauf achten sollte und welche Qualitätsmerkmale leicht erkennbar sind, das lesen Sie in unserem Artikel: “Qualitätsmerkmale bei Haustierfutter: Worauf gilt es zu achten?”
4. Schaffen Sie Routine und Struktur
Sowie jeder von uns seinen eigenen Tagesablauf hat, so ist sicherlich auch der bisherige Alltag ihres neuen Familienmitglieds bisher ein anderer gewesen, als Sie es womöglich gewohnt sind. Daher haben Sie Geduld mit dem Tier und geben ihm genug Zeit, sich an die neue Umgebung und an Sie als Bezugsperson zu gewöhnen. Ein strukturierter Tagesablauf bietet dem Tier Sicherheit und Orientierung. Insbesondere feste Fütterungszeiten sind etwas, auf das sich, insbesondere Hunde und Katzen, gerne einlassen. Diese verlässliche Struktur kann helfen, Stress zu reduzieren und ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit in ihrem Alltag schaffen. Besonders für Tiere aus dem Tierschutz, die oft unregelmäßige Lebensumstände gewöhnt sind, ist ein stabiler Alltag wichtig, um Stress abzubauen und sich besser einzugewöhnen.
Es ist entscheidend, dass Sie geduldig sind und dem Tier Zeit geben, sich an die neue Umgebung und an Sie als Bezugsperson zu gewöhnen. Körperliche Nähe wie Kuscheln kann Vertrauen fördern, sollte aber immer vom Tier initiiert werden. Insbesondere Hunde, die möglicherweise schlechte Erfahrungen gemacht haben, benötigen etwas länger, um Vertrauen zu fassen. Spiele und gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung zusätzlich.
5. Umgang mit Unsicherheiten
Wir kennen es doch auch: erinnern Sie sich zurück an den ersten Schultag auf einer neuen Schule oder den ersten Arbeitstag, wo man das neue Team kennenlernt und erst einmal seinen Platz finden muss. Ähnlich geht es den Tieren auch, nur dass sie sich nicht mit Hilfe der menschlichen Sprache verständigen können. Gerade in den ersten Wochen kann es da durchaus zu Missgeschicken und Missverständnissen kommen. Sei es ein Unfall im Haus oder ein ängstliches Verhalten gegenüber neuen Geräuschen – reagieren Sie ruhig und gelassen. Schimpfen Sie nicht, sondern geben Sie dem Tier die Möglichkeit, sich schrittweise an die neue Umgebung zu gewöhnen. Insbesondere bei Hunden wird dringend empfohlen, anfangs nicht ohne Leine spazieren zu gehen, bis ein sicherer Rückruf trainiert wurde.
Ein neues Haustier eingewöhnen: Fazit
Die Ankunft eines neuen Haustiers ist ein aufregender Moment, auf den lange hin gefiebert wird. Die Eingewöhnungszeit ist individuell und kann von Tier zu Tier unterschiedlich lange dauern. Während einige Tiere nur wenige Tage brauchen, um sich rundum glücklich und zuhause zu fühlen, ziehen sich andere zunächst einmal lieber in Sicherheit zurück und brauchen einige Wochen, um Vertrauen zu fassen und richtig aufzublühen andere Wochen. Durch eine ruhige Ankunft, bekannte Gerüche und ein strukturiertes Umfeld lässt sich der Übergang in das neue Zuhause erleichtern. Besonders feste Fütterungszeiten und eine klare Routine tragen dazu bei, dem Tier Sicherheit und Orientierung zu bieten.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem oder Ihrer neuen Mitbewohner:in Geduld, Ruhe und Liebe entgegenbringen. So wird er oder sie sich schon bald wohlfühlen und von ganzem Herzen freuen, Teil Ihrer Familie sein.