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Haustiere als Weihnachtsgeschenke: Golden Retriever liegt

Haustiere als Weihnachtsgeschenke: Ein Für und Wider

Die festliche Jahreszeit steht vor der Tür. Das wirft bei vielen Familien die Frage auf, ob es nicht genau in diesem Jahr der richtige Zeitpunkt ist, den Kindern endlich das Geschenk zu machen, worum sie bereits all die Jahre zuvor gebeten haben. Wie zu jeder anderen Zeit im Jahr auch, sollte diese Entscheidung gründlich durchdacht sein. Es gibt neben den wunderschönen Momenten auch einige gewichtige Argumente, die dagegen sprechen könnten. Eigenen sich Haustiere wirklich als Weihnachtsgeschenke?

Pro: Die Freude des Schenkens

1. Ein Begleiter fürs Leben

Es ist sicherlich nicht abzustreiten, dass dem Moment, wenn der oder die kleine Fellnase oder Federfreund:in unter dem Baum entdeckt wird unvergesslich ist. Laut einer Umfrage des American Pet Products Association (APPA) erleben 95 % der Haustierbesitzer eine starke emotionale Verbindung zu ihren Tieren. Diese Verbindung überträgt sich im Umkehrschluss auch auf die Tiere. Haustiere als Weihnachtsgeschenke zu schenken, sorgt nicht selten für viele Emotionen, die oft ein Leben lang in Erinnerung bleiben und sich stetig mehren.

2. Verantwortungsbewusstsein

Gerade für die Kleinsten in der Familie kann ein Haustier Schritt für Schritt dabei helfen, das Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Früh zu lernen, dass ein Tier nicht nur zum Spielen und zum Kuscheln da ist, sondern auch seine Ruhe, sowie die tägliche Fütterung und Pflege benötigt, lehren wichtige Lebenslektionen. Diese helfen dabei, die Bedürfnisse eines anderen Lebewesens zu erkennen und zu respektieren.

3. Gesellschaft und Freude

Jeder, der bereits ein Haustier besitzt, weiß wovon man spricht, wenn es um den gemütlichen Abend zu Hause auf der Coach geht. In der Tat ist es bewiesen, dass die Gesellschaft eines Tieres Haustiere positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit ihrer Besitzer haben kann. Laut einer Studie der Human-Animal Bond Research Institute geben 74 % der Menschen, die ein Haustier besitzen, an, dass ihr Haustier ihnen hilft, sich weniger einsam zu fühlen. Auch wenn sie nicht die menschliche Sprache sprechen, bieten sie doch emotionale Unterstützung, was zu einer insgesamt höheren Lebensqualität führt. Das Streicheln eines Tieres kann zudem den Cortisolspiegel senken und die Ausschüttung von Oxytocin erhöhen – dem „Kuschelhormon“. Ein Tier im Haushalt schafft es also nicht nur, das Zuhause lebendiger zu machen, sondern auch das emotionale Wohlbefinden der Menschen um sich erheblich zu steigern.

Contra: Die Herausforderungen

1. Langfristige Verpflichtung

Bei allen anderen wichtigen Punkten, die es zu berücksichtigen gilt, sollte jedem klar sein: Haustiere sind weit mehr als nur kurzfristige Geschenke, die bei Missfallen oder “zu viel Aufwand” wieder umgetauscht oder zurückgegeben werden können. Je nach Tierart kann diese Verpflichtung mehrere Jahre bis Jahrzehnte dauern. Diese langfristige Bindung erfordert nicht nur tägliche Pflege und Aufmerksamkeit, sondern auch die Bereitschaft, sich an Veränderungen im Leben anzupassen, sei es durch Umzüge, Familienzuwachs oder berufliche Veränderungen. Es ist daher entscheidend, dass der oder die Beschenkte nicht nur bereit, sondern auch in der Lage ist, diese Verantwortung zu übernehmen.

2. Kosten Faktor

Der Zweck eines Geschenks ist es, dass der oder die Beschenkte sich nicht um dessen Kosten sorgen muss. Haustiere als Weihnachtsgeschenke sind jedoch ein völlig anderes Thema. Oft ist die Anschaffung des Tieres noch die Position mit den geringsten Kosten. Insbesondere die Verpflegung eines Haustieres kann teuer werden. Futter, Tierarztkosten und Zubehör summieren sich schnell. Die American Society for the Prevention of Cruelty to Animals (ASPCA) schätzt beispielsweise, dass die Gesamtkosten für die Haltung eines Hundes in den ersten Lebensjahren bis zu 15.000 Euro betragen können, einschließlich Futter, Tierarztkosten, Impfungen, Zubehör und im besten Fall auch der Teilnahme an der Hundeschule.

Es ist wichtig, sich im Vorfeld Gedanken über die finanzielle Situation des oder der Beschenkten zu machen und ggf. mit anderen nahestehenden Personen zu beraten, ob die Haltung eines Haustieres sowohl finanziell als auch generell in die Lebenssituation des oder der Beschenkten passt. Insbesondere gilt es sicherzustellen, dass der oder die Beschenkte in der Lage ist, die laufenden Kosten, die mit der Haltung eines Tieres einhergehen, zu tragen.

3. Eignung des Lebensstils

Viel auf Geschäftsreise, mal hier, mal da, mal früh, mal spät? Nicht jeder Lebensstil ist für die Haltung eines Haustieres geeignet. Auch ein Tier kann einsam werden und entsprechend sollte man ihm genügend Zeit und Aufmerksamkeit widmen. Die Art und Größe des Tieres bestimmen den benötigten Platz in der Wohnung für das Tier. Gerade in städtischen Gebieten, wo der Wohnraum oft begrenzt ist, können die Voraussetzungen für die Haltung eines Haustiers ungünstig sein. Es ist daher entscheidend, die individuelle Lebenssituation des oder der Beschenkten genau zu prüfen und sicherzustellen, dass er oder sie die passenden Bedingungen für ein Haustier schaffen kann.

Fazit: Überlegungen vor dem Schenken

Das Verschenken eines Haustieres kann eine wunderbare Idee sein, aber es sollte nie aus einem impulsiven Moment heraus geschehen. Der Gedanke, ein Haustier zu schenken, hat sehr weitreichende Auswirkungen für die oder den Beschenkte:n. Umso wichtiger, die Umsetzung mit Bedacht anzugehen. Da ein Haustier das Leben der neuen Besitzerin oder des neuen Besitzers für viele Jahre beeinflussen wird, ist es ratsam, im Vorfeld offen mit der Person über ihre Wünsche und Bedenken zu sprechen.

Statt einfach ein Tier zu verschenken, ist es ratsam einen Schritt zurück gehen und gemeinsam über die Möglichkeit eines neuen tierischen Familienmitglieds zu sprechen und dabei Vor- und Nachteile abwägen. Auch die Ansammlung von Informationsmaterialien oder, wenn es bereits etwas konkreter sein soll, ein Gutschein für ein Tierheim oder eine Tierschutzorganisation, können hilfreich sein, um die Entscheidungsfindung weiter voranzutreiben.

Ob Haustiere als Weihnachtsgeschenke geeignet sind, ist eine sehr individuelle Frage. Letztendlich sollte die Entscheidung, ob und wann ein Haustier adoptiert wird, allein bei der oder dem zukünftigen Besitzer:in liegen. So kann sichergestellt werden, dass das neue Familienmitglied willkommen geheißen wird, wenn der Zeitpunkt wirklich passt. In den Folgejahren können dann sicherlich nach Herzenslust Accessoires und Leckerlis für das neue Haustier ausgewählt und verschenkt werden – ganz zur Freude der Besitzerin oder des Besitzers und deren Geldbeutel.

Über Victoria v. Holtzapfel

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