„Sitz“ ist meist das allererste Kommando, das Hundehalter ihrem Vierbeiner beibringen. Es stellt die Grundlage für viele weitere Kommandos dar und kann viele Alltagssituationen mit dem Vierbeiner ungemein erleichtern. Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du deinem Hund Sitz beibringen kannst!
Hund Sitz beibringen: Step by Step
1. Vorbereitung
Bevor du mit dem Training beginnst, solltest du darauf achten, potenzielle Ablenkungen zu vermeiden. Begebe dich dafür zum Beispiel in ein ruhiges Zimmer und sorge dafür, dass ihr nicht von anderen Personen oder Haustieren gestört werdet. Schnappe dir ein paar kleinere Leckerlies. Sie sollten für den Hund lecker genug sein, um eine attraktive Belohnung darzustellen.
2. Zeichen und Bewegungsablauf üben
Für das Kommando Sitz bietet sich ein ausgestreckter Zeigefinger gut als Handzeichen an. Das Leckerli wird dabei zwischen Daumen und Zeigefinger platziert. Zeige deinem Hund kurz das Leckerli. Nun führst du die Hand mit dem Leckerli vor deinem Hund nach „oben Hinten“. Der Vierbeiner wird das Leckerli natürlich nicht aus den Augen verlieren wollen, und sich hinsetzen, um es besser sehen zu können. Sobald der Hund mit dem Po auf dem Boden sitzt, sage freundlich, aber bestimmt das Kommando „Sitz“. Gib ihm unmittelbar danach das Leckerli.
3. Den Vorgang wiederholen
Nun wiederholst du diesen Vorgang. Ermutige deinen Hund dazu, wieder aufzustehen, indem du dich ein Stück von ihm entfernst oder ihn zu dir hinlockst. Nach etwas Übung wird der Vierbeiner verstehen, dass er dafür belohnt wird, wenn du das Kommando „Sitz“ sagst und das Handzeichen machst.
4. „Sitz“ in verschiedenen Umgebungen üben
Wenn der Hund das Kommando sicher beherrscht, ist es an der Zeit, es in unterschiedlichen Umgebungen und Situationen zu üben. Schließlich sollte der Hund das Kommando in verschiedenen Alltagssituationen zuverlässig ausführen können. Denke daran deinen Hund immer zu loben und ihn nicht zu überfordern.
Sitz auf Entfernung beibringen
Führt dein Hund das Kommando in deiner Nähe zuverlässig aus, kannst du mit dem Training auf Distanz beginnen. Sitz auf Entfernung ist beispielsweise nützlich, wenn man beim Spaziergang einen Jogger begegnet und man möchte, dass der Hund da, wo er gerade ist, ruhig sitzt. Lasse deinen Hund hierfür wie gewohnt Sitz machen und gehe, nachdem er sitzt einen Schritt zurück. Ist er sitzen geblieben, belohne ihn und gehe beim nächsten Versuch noch ein Stück weiter zurück. Steht er auf, bringe ihn noch einmal in die Ausgangsposition und versuche es erneut. Du löst das Sitzen auf, indem du entweder ein Auflösungssignal nutzt oder den Hund mit eurem Rückrufkommando zu dir hin rufst.
Ohne Leckerli Sitz beibringen
Manche Hunde sollten aus verschiedenen Gründen keine Leckerlis zu essen bekommen. Oft handelt es sich dabei um Vierbeiner mit chronischen Verdauungsproblemen, Pankreatitis, Unverträglichkeiten oder Übergewicht. Wenn kein Leckerli als Belohnung genutzt werden kann, kann dieses mit einem anderen beliebten Gegenstand, wie einem beliebten Spielzeug, ersetzt werden. Wichtig ist, dass der Gegenstand für den Vierbeiner eine große Motivation darstellt. Dieser wird in der Übung anstelle des Leckerlies verwendet und dem Hund zur Belohnung gegeben.
Welpen Sitz beibringen – ab wann ist er bereit?
„Sitz“ ist ein vergleichsweise einfaches Kommando, das sowohl von Welpen als auch von erwachsenen und älteren Hunden erlernt werden kann. Ab wann ein Welpe bereit ist, „Sitz“ zu lernen, hängt von seiner individuellen Entwicklung ab, doch die meisten Welpen sind ab einem Alter von etwa 6 bis 8 Wochen dafür bereit. Da Welpen noch eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne haben, sollten die Trainingseinheiten entsprechend kurz gehalten werden. Gerade weil „Sitz“ oft das erste Kommando ist, das ein Hund lernt, ist es wichtig, dass der Welpe dabei eine positive Erfahrung macht, damit er Spaß am Training entwickelt und neugierig bleibt. Achte daher darauf, ihn nicht zu überfordern und seine Konzentration nicht zu überstrapazieren.
Sitz klappt nicht: Häufige Probleme und Tipps
Bitte beachte: Manche Hunde machen aus unterschiedlichen Gründen ungerne Sitz.
Wenn du einen Vierbeiner mit sehr dünnem Fell oder fehlender Unterwolle hast, kann es sein, dass er sich ungerne bei kaltem und nassen Wetter hinsetzt. Dies solltest du im Kopf behalten und das Kommando im Freien dementsprechend auch nicht von deinem Vierbeiner verlangen.
Auch ältere Hunde, oder Vierbeiner mit Hüft-, Rücken-, oder Gelenkproblemen setzen sich meist ungerne hin. Sei ein aufmerksamer Hundehalter und werte es nicht als „ungehorsam“ wenn der Hund deinem Kommando nicht oder nur zögerlich folgt. Sein Unbehagen könnte ein Anzeichen für Schmerzen sein.
Hund springt hoch oder geht rückwärts
Hälst du deine Hand zu hoch über deinem Hund, wird er einfach probieren hochzuspringen, um an das Leckerli zu kommen, oder er geht zurück, um es besser sehen zu können. Halte das Leckerli deshalb näher am Kopf deines Hundes, und führe deine Hand diagonal nach hinten. Teste ein bisschen aus, was ein guter Abstand ist, bei dem dein Hund nicht zurückgeht, oder hochspringt.