Im Frühling gibt es für Pferdebesitzer so einiges zu beachten: Neben der anstrengenden Fellwechselsaison und der Zeit des Anweidens beginnen auch überall wieder sämtliche Insekten umherzuschwirren. Fliegen, Mücken, Bremsen und Zecken machen Pferden und Reitern das Leben im Frühjahr wieder schwer. Gerade empfindliche oder allergische Tiere – etwa mit Sommerekzem – leiden häufig besonders unter den Krabbeltierchen. Doch warum genau sorgen diese Insekten für so zahlreiche Probleme? Und wie kann ich meinen Vierbeiner und mich optimal dagegen schützen?
Welche Insekten treten im Frühling auf?
Steigen die Temperaturen am Thermometer über 8 bis 10 Grad Celsius, werden die ersten Insekten wieder aktiv. Die häufigsten der nervigen Krabbeltiere sind zu Beginn des Frühjahres die Folgenden:
- Kriebelmücken: Sie treten oft schon im März/April auf, besonders in der Nähe von stehenden Gewässern. Ihre Bisse können stark jucken und allergische Reaktionen auslösen.
- Stechmücken: Sie erscheinen mit zunehmender Wärme und Feuchtigkeit und können Träger von Krankheitserregern sein. Wie der Name schon sagt stechen sie im Vergleich zu den beißenden Kriebelmücken.
- Zecken: Zecken sind im Frühjahr besonders aktiv und lauern meist im hohen Gras. Sie übertragen Krankheiten wie Borreliose oder FSME und sind können sich an Mensch und Pferd festbeißen. Hier empfiehlt es sich, eine Zeckenzange fest im Stall zu lagern und regelmäßige Zeckenkontrollen am Körper durchzuführen.
- Fliegen: Fliegen tauchen zu Beginn des Frühjahres erst noch vereinzelt, werden mit steigenden Temperaturen jedoch schnell zur Plage. Fliegen werden besonders durch Pferdemist angezogen.
Welche Reaktionen können Insektenstiche hervorrufen?
Nicht jeder Insektenstich ist gleich gefährlich, aber die Auswirkungen können sehr vielfältig sein:
- Hautreaktionen: Juckreiz, Schwellungen und Hautentzündungen
- Infektionen: Insekten können in manchen Fällen durch Bisse Krankheitserreger übertragen
- Stress: Dauerhaftes Belästigen durch Fliegen kann Pferde nervös, schreckhaft oder gar aggressiv machen. Hierbei gilt es im Umgang besonders aufmerksam zu sein, da man mit plötzlichem Schlagen mit den Beinen oder dem Kopf zum Vertreiben der Insekten rechnen muss.
- Sommerekzem: Hierbei handelt es sich um eine allergische Hautreaktion bei Pferden, die durch den Speichel bestimmter Insekten ausgelöst wird. Es äußert sich durch starken Juckreiz, Scheuern und entzündete Hautstellen, besonders an Mähne, Schweif und Bauch. Pferde mit starkem Sommerekzem müssen etwa durch eine Fliegendecke besonders geschützt werden.
Die richtige Vorbeugung gegen Insekten
Doch man kann den Insektenschwärmen bereits im Frühjahr richtig vorbeugen. Wenn man erst handelt, wenn die Insekten in Massen auftreten, ist es meist schon zu spät. Daher gibt es einige Punkte, die man bereits jetzt beachten kann.
1. Sauberkeit in der Stallumgebung
- Mist täglich entfernen, da Fliegen durch diesen besonders angezogen werden
- Tränken regelmäßig reinigen und stehendes Wasser vermeiden, da Mücken diese bevorzugen
2. Pflege und Insektenschutzprodukte
- Fliegensprays: Der regelmäßige Einsatz von Insektenschutzmitteln kann den Pferden helfen, jedoch mögen viele Pferde das zischende Geräusch beim Auftragen nicht und müssen sensibel daran gewöhnt werden.
- Fliegendecken, Fliegenmasken und Ohrenhauben bieten sowohl auf der Weide, als auch unterm Sattel Schutz vor Insekten und können ständiges Schlagen mit Kopf und Beinen vermeiden.

Was tun bei Reaktionen?
Wenn dein Pferd bereits gestochen wurde und stark reagiert, gilt:
- Nicht kratzen lassen! Ekzemerdecken, Fliegendecken oder Verbände schützen die Haut
- Kühlen und pflegen: Zinksalben, Aloe Vera oder kühlende Gels lindern Reizungen
- Tierarzt kontaktieren: Bei starken Schwellungen, offenen Wunden oder starkem allergischen Verhalten ist eine professionelle Behandlung ratsam
Durch rechtzeitige Vorbeugung kann man sein Pferd vor Stress, Juckreiz und Hautproblemen schützen. Ein sauberer Stall und geschickt eingesetztes Schutzequipment kann einen großen Unterschied machen. Und nicht zu vergessen: Jedes Pferd ist anders, also probiere aus, was deinem Tier am besten hilft, und bleibe flexibel, wenn sich die Bedingungen ändern.
Weitere Artikel zum Thema Frühling mit dem Pferd, die dich interessieren könnten:
Frühling, Freude, Anweiden – So gelingt der Start in die Weidesaison
Fellwechsel im Frühling: 5 Tipps für den gelungen Übergang
Frühlingsgefühle beim Pferd: Wie beeinflussen sie das Verhalten?