Katzenminze: Der unwiderstehliche Rausch für Stubentiger

Katzen und Katzenminze – das ist wie ein Rockstar auf einer Bühne voller kreischender Fans. Manche Stubentiger drehen durch, wälzen sich ekstatisch auf dem Boden, schlecken, beißen oder torkeln wie betrunken durch die Wohnung. Andere schnurren zufrieden, entspannen sich. Allerdings gibt es auch einige, die die Pflanze völlig ignorieren oder gar verschmähen. Aber was genau passiert da eigentlich? Und was tun, wenn die eigene Katze nicht auf Katzenminze anspringt?

Warum lieben Katzen Katzenminze?

Der Zauberstoff, der Katzen so wild macht, heißt Nepetalacton. Er befindet sich in den Blättern, Stielen und Blüten der Katzenminze (Nepeta cataria) und wirkt auf die Rezeptoren im Gehirn ein – vor allem auf diejenigen, die mit Glücksgefühlen und Fortpflanzungsverhalten zu tun haben. 

Ja, richtig gelesen: Katzenminze simuliert ein bisschen das Verhalten einer rolligen Katze. Das ist auch der Grund, weshalb sich viele Katzen in Verbindung mit Katzenminze so merkwürdig aufführen. Aber nicht alle! Rund 30-50 % aller Katzen zeigen überhaupt keine Reaktion auf Katzenminze. Der Grund? Die Empfänglichkeit für Nepetalacton ist genetisch bedingt. Falls dein Liebling also völlig desinteressiert bleibt – keine Sorge, das ist ganz normal!

Die gute Nachricht: Katzenminze ist völlig ungefährlich für Katzen. Allerdings gilt auch hier, wie bei Vielem, den Stubentigern den Genuss in Maßen zu ermöglichen. Große Mengen können nämlich kurzfristig zu Erbrechen oder gar Durchfall führen. Es gibt jedoch keine bekannten Langzeitschäden oder gar Suchtgefahr. Oft verlieren Katzen nach 10-15 Minuten von alleine bereits das Interesse und brauchen dann mehrere Stunden, bis sie wieder auf Katzenminze reagieren.

Was tun, wenn die Katze nicht reagiert? Alternativen zur Katzenminze

“Geschmackssache” würden wir Menschen sagen. So ganz unrecht haben wir damit oft nicht, denn während einige Katzen total durchdrehen und kaum genug von dem Geruch bekommen, gibt es andere, die das gefüllte Säckchen oder das Spielzeug einfach mit Missachtung strafen. Falls es nicht die KAtzenminze ist, so findet sich vielleicht unter den Schätzen der Natur ein anderes Zaubermittel, welches das Herzchen deines Stubentigers höher schlagen lässt: 

  1. Baldrianwurzel – Der Geruch ist für menschliche Nasen oft ein Albtraum, aber viele Katzen lieben ihn. Baldrian wirkt ähnlich wie Katzenminze und kann Katzen in euphorische Zustände versetzen.
  2. Silberwein (Silver Vine, Actinidia polygama) – Diese asiatische Pflanze ist eine Art „Super-Katzenminze“, auf die noch mehr Katzen reagieren als auf Nepeta cataria.
  3. Tatarische Heckenkirsche – Das Holz dieser Pflanze (oft als Kaustab angeboten) löst bei vielen Katzen Wohlgefühle aus.
  4. Katzenminze-Sprays – Falls deine Katze nicht auf getrocknete Blätter reagiert, hilft vielleicht ein Spray mit konzentriertem Nepetalacton.
  5. Spielzeug mit Katzenminze – Manchmal reagieren Katzen erst dann auf Katzenminze, wenn sie in ihr Lieblingsspielzeug eingearbeitet ist.
  6. Honigpalmenfrucht (Geleisia spinosa) – Ein exotisches Vergnügen für viele Katzen, das Glücksgefühle ähnlich der Katzenminze auslöst.
  7. Matatabi-Sticks – Getrocknete Zweige einer Pflanze aus Japan, die bei Katzen oft eine euphorische Reaktion hervorrufen.
  8. Kokosfasern – Manche Katzen lieben das Gefühl und den Geruch von Kokos, was sie zu ausgelassenem Spielen animiert.

Ähnliche Effekte bei anderen Haustieren

Nicht nur Katzen haben ihre ganz eigenen natürlichen Stimulanzien – auch andere Haustiere reagieren auf bestimmte Pflanzen und Substanzen:

  1. Hunde und Anis – Viele Hunde lieben den Geruch und Geschmack von Anis. Manche Spielzeuge sind mit Anis angereichert, um die Tiere zum Spielen zu animieren.
  2. Kaninchen und Löwenzahn – Während der Löwenzahn eine schmackhafte Delikatesse für Kaninchen ist, kann er gleichzeitig eine leicht beruhigende Wirkung haben.
  3. Meerschweinchen und Kamille – Kamille kann beruhigend auf Meerschweinchen wirken, insbesondere wenn sie gestresst sind.
  4. Wellensittiche und Basilikum – Viele Vögel reagieren positiv auf Kräuter wie Basilikum oder Petersilie und knabbern begeistert daran.
  5. Pferde und Fenchel – Fenchel wird häufig als natürliche Beruhigung für nervöse Pferde eingesetzt.

Fazit: Eine kleine Droge mit großer Wirkung

Katzenminze ist ein faszinierendes Naturspektakel, das viele Stubentiger in Extase versetzt. Wissenschaftlich ist belegt, dass Nepetalacton auf das Belohnungssystem der Katze wirkt – aber eben nicht bei jeder. Falls dein Liebling keine Reaktion zeigt, probiere einfach eine der Alternativen aus. Auch bei anderen Haustieren gibt es spannende Pflanzen und Düfte, die stimulierende oder beruhigende Effekte haben. Und am Ende gilt: Egal ob mit oder ohne natürliche Stimulanzien, die Hauptsache ist, dass dein Tier glücklich ist!

Über Victoria v. Holtzapfel

Schreibe einen Kommentar

Durch die Nutzung unserer Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zur Verbesserung Ihres Online-Erlebnisses zu. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Cookies finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. OK