Die Auswahl des richtigen Haustierfutters ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Tierhalter für das Wohlbefinden ihrer Fellnasen treffen können. Egal, ob es sich um Katzen, Hunde oder andere Haustiere handelt – die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude des Tieres. Doch bei der Vielzahl an Futtersorten, die im Handel erhältlich sind, stellt sich die Frage: Worauf sollte man bei Haustierfutter achten und welche Qualitätsmerkmale sind wirklich wichtig?
1. Die Zutatenliste – Was steckt wirklich im Futter?
Die Zutatenliste ist das A und O, wenn es darum geht, die Qualität von Haustierfutter zu beurteilen. Hochwertiges Futter enthält vor allem “gute” Zutaten, die sich positiv auf den Stoffwechsel und letztlich die Gesundheit des Tieres auswirken. Auf den ersten Blick kann es jedoch schwer sein, zwischen qualitativ hochwertigem und minderwertigem Futter zu unterscheiden. Hier sind einige wichtige Merkmale, auf die in jedem Fall geachtet werden sollte:
Fleisch als Hauptbestandteil: Tiere sind Fleischfresser oder zumindest Fleisch-Beigabe-Fresser (wie Katzen und Hunde). Entsprechend wichtig ist es, dass Fleisch oder Fisch an erster Stelle der Zutatenliste steht. „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ ist dabei nicht dasselbe wie „frisches Fleisch“, daher ist der genaue Wortlaut entscheidend. Frisches Fleisch ist nährstoffreicher als tierische Nebenerzeugnisse, die oft weniger wertvolle Teile wie Innereien, Knochenmehl oder Federn enthalten.
Keine künstlichen Zusatzstoffe: Hier gilt das Prinzip weniger ist mehr. Das Optimum wäre eine gänzliche Abwesenheit von künstlichen Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffen. Natürlich konserviertes Futter (zum Beispiel mit Vitamin E oder Rosmarinextrakt) ist eine bessere Wahl.
Getreideanteil und andere Füllstoffe: Viele Haustiere, vor allem Hunde, kommen gut ohne Getreide aus. Getreide (z.B. Mais, Weizen oder Soja) dient oft als Füllstoff, liefert aber weniger Nährstoffe. Besonders bei Hunden mit Getreideunverträglichkeit oder bei Katzen ist ein getreidefreies Futter ratsam, aber auch grundsätzlich sollte das Futter sollte möglichst wenig Füllstoffe wie Mais- oder Weizenmehl enthalten, da diese in der Regel wenig Nährwert bieten. Stattdessen sollte der Fokus auf hochwertigen, verdaulichen Zutaten liegen, wie etwa Gemüse, Obst oder Reis.
2. Tierische Proteine und deren Herkunft
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Herkunft der tierischen Proteine. Hochwertige Marken beziehen ihr Fleisch aus nachhaltigen und tiergerechten Quellen. Besonders wichtig ist, dass das Fleisch nicht nur von guten Quellen stammt, sondern auch schonend verarbeitet wird, um die Nährstoffe zu erhalten. Einige Marken bieten Futter an, das aus Wildfleisch oder von Tieren aus artgerechter Haltung stammt. Diese Quellen sind nicht nur ethisch und nachhaltiger, sondern liefern auch hochwertigere Nährstoffe. Fleischmehle wie Geflügelmehl oder Rindfleischmehl gilt es zu vermeiden, da diese oft minderwertiger sind und den Nährstoffgehalt des Futters verringern können.
3. Fütterungshinweise und Nährstoffgehalt
Ein gutes Haustierfutter enthält alle wichtigen Nährstoffe, die das Tier für ein gesundes Leben braucht. Zu den wichtigsten Nährstoffen zählen:
- Proteine – Essenziell für den Muskelaufbau und die Zellerneuerung. Bei Hunden und Katzen sollte der Anteil an hochwertigen tierischen Proteinen im Futter hoch sein.
- Fette – Sie liefern Energie und unterstützen Haut und Fell. Hier sollten insbesondere hochwertige Fette wie Lachsöl oder pflanzliche Öle (z.B. Sonnenblumenöl) verwertet werden
- Ballaststoffe – Für eine gute Verdauung sind Ballaststoffe wichtig. Sie helfen dabei, die Darmtätigkeit zu regulieren und tragen zur Gewichtsregulation bei.
- Vitamine und Mineralstoffe – Ein ausgewogenes Verhältnis an Vitaminen und Mineralstoffen ist für die allgemeine Gesundheit des Tieres unerlässlich. Achte auf Futter, das speziell auf die Bedürfnisse der jeweiligen Lebensphase (Junior, Adult, Senior, etc.) abgestimmt ist.
- Taurin – Katzen sind auf Taurin angewiesen, eine Aminosäure, die sie nicht selbst produzieren können. Daher muss sie im Futter enthalten sein.
4. Der Hersteller und Transparenz
Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Transparenz des Herstellers. Gute Marken legen offen, woher ihre Zutaten kommen und wie das Futter produziert wird. Zudem bieten sie detaillierte Informationen zur Herkunft der verwendeten Rohstoffe und zu den Qualitätssicherungsmethoden.
Zertifikate wie das Bio-Siegel oder andere anerkannte Qualitätssiegel, die bestätigen, dass das Futter nach strengen Standards produziert wurde, geben eine gute Orientierung für den Verbraucher. Auch Mitgliedschaften in Verbänden, wie der FEDIAF (Europäische Föderation der Hersteller von Heimtierfutter), können ein Hinweis auf hohe Qualitätsstandards sein.
5. Futter für spezielle Bedürfnisse
Nicht alle Haustiere haben die gleichen Ernährungsbedürfnisse, daher ist es wichtig, dass das Futter den individuellen Bedürfnissen des Tieres entspricht:
- Für ältere Tiere: Seniorenfutter ist in der Regel fettärmer und enthält oft zusätzliche Gelenk-Unterstützer wie Glucosamin und Chondroitin.
- Für Allergien oder Unverträglichkeiten: Hier ist eine Konsultation mit dem Tierarzt wichtig. Wenn Allergien oder Unverträglichkeiten bestehen, gibt es spezielles hypoallergenes Futter, das nur eine begrenzte Anzahl an Zutaten enthält und damit das Risiko von Unverträglichkeitsreaktionen minimiert.
- Für Übergewicht: Auch hier gibt es spezielles Futter mit weniger Kalorien und oft mit erhöhtem Ballaststoffanteil, um das Sättigungsgefühl zu fördern.
Fazit: Gutes Futter, gutes Leben
Die Wahl des richtigen Haustierfutters ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres. Wichtig ist, auf eine transparente Zutatenliste, hohe Fleischanteile, gute Nährstoffquellen und das Fehlen von künstlichen Zusätzen achten. Dabei sollten auch die individuellen Bedürfnisse des Tieres in die Entscheidung mit einbezogen werden – sei es aufgrund von Alter, Größe, Aktivitätslevel oder speziellen Gesundheitsanforderungen.
Klar ist, qualitativ hochwertiges Futter ist nicht günstig, weshalb viele lieber doch zu den Discounter-Varianten greifen. Aber die Investition zahlt sich aus durch die Steigerung des Wohlbefindens des Tieres – von glänzendem Fell bis zu einer besseren Vitalität und Lebensfreude. Denn eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zu einem langen und gesunden Leben für dein Haustier.