Bevor die Diät für Hunde losgeht
Bevor Sie eine Diät mit Ihrem Hund beginnen, steht der Gang zum Tierarzt an. Denn der kann feststellen, ob der Hund wegen gesundheitlicher Gründe besonders dazu neigt, ein paar Pfunde anzusetzen. Herz- und Kreislaufkontrolle und – ganz wichtig – die Schilddrüsenfunktion überprüfen, damit ein krankheitsbedingtes Übergewicht ausgeschlossen werden kann. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen durch ein entsprechendes Medikament (z.B. Fortyron) behoben werden. Außerdem muss der folgende Bewegungsplan mit dem Tierarzt besprochen werden. Bei bereits vorhandenen Arthrosen muss auf die geschädigten Gelenke besondere Rücksicht genommen werden. Und natürlich muss das aktuelle Gewicht festgestellt werden. Denn bleibt Übergewicht über einen längeren Zeitraum unbehandelt, können schwere Schäden entstehen.
Aufpassen bei Leckereien zwischendurch ist wichtig bei der Diät für Hunden!
Grundsätzlich gilt bei Hunden das Gleiche wie bei einer Reduktitionsdiät bei Menschen. Der Körper muss mehr Kalorien verbrauchen, als ihm zugeführt wird. Ganz wichtig: Die Kleinigkeiten zwischendurch (Stückchen Leberwurstbrot, Schweineohr, Milchdrops) sind für die Zeit der Diät entweder ganz gestrichen, oder werden durch die Hälfte einer kompletten Malzeit ersetzt. Das heißt: Ein halbes Schweineohr = Hälfte des Abendessens. Bei Trockenleckerlis (Ochsenziemer, Schweineohr, etc,) rechnen Sie bitte die tatsächliche Größe des Leckerbissens x 5. Dem Ohr, Ziemer, usw. wurde durch die Trocknung lediglich das Wasser entzogen. Die Kalorien bleiben die gleichen als beim ungetrockneten Stück, nur die Größe verringert sich.
Außerdem wichtig: Diät ist immer eine Kombination von verminderter Kalorienaufnahme und Erhöhung des Bedarfs. Das heißt: weniger Füttern (futtern) und mehr bewegen. Auch auf die Qualität des Futters sollte geachtet werden.
Am besten, Sie verwenden ein Diättrockenfutter (Veterinary Hills, z.B. einer dieser Varianten: zur Gewichtsreduktion, zur Gewichtsreduktion bei Allergikerhunden, bei Harnsteinproblemen oder Diätfutter angereichert mit diversen Nährstoffen; insbesondere für Hunde mit Ostheoarthritis, ansonsten Tierarzt fragen). So können Sie auf jeden Fall feststellen, dass der Hund nicht weniger Kalorien aufnimmt durch weniger Futter, sondern dass auch alle Vitamine und Nährstoffe vorhanden sind. Das ist bei selbst gekochtem Futter nicht immer gewährleistet.
2 bis 3x täglich kleine Portionen füttern. Möglichst immer einweichen (dann stellt sich das Sättigungsgefühl schneller ein) Zum Einweichen eignet sich Wasser, aber auch eine dünne Brühe bei schlechten Fressern. Das Einweichen sollte etwa 15 Minuten dauern.
Falls Sie selbst kochen
Sollten Sie doch selbst kochen wollen, verwenden Sie bitte kalorienarmes und nährstoffreiches Fleisch (keine Innereien). Bewährt hat sich Puten-, Hühnerfilet und Straußenfleisch. Lamm und Rind nur sehr bedingt (kalorienreicher).
Davon etwa 1/3 der Futtermenge Fleisch. Den Rest ersetzen Sie durch 1/3 Gemüse (Karotten, Gurke, Zuccini, kein Kohl, kein Mais) und 1/3 Vollkornreis oder Diätflocken oder Vollkornnudeln. Dazu sollte eine fertige Vitaminmischung und Kräuter gegeben werden (z.B. con Cleynes) .
Der Hund muss abnehmen – Die zweite wichtige Komponente beim Abnehmen – Bewegung
Ein dicker Hund kann und darf nicht neben dem Fahrrad her rennen. Das würde seine Gelenke und seinen Kreislauf zu sehr belasten. Also klein anfangen. Mag Ihr Hund schwimmen. Prima. Ein besseres und gelenkschonenderes Training gibt es nicht. Am besten 1x täglich. Danach gut abtrocknen.
Ansonsten muss das Schwimmen durch zügiges Gehen ersetzt werden. Und das ganze zusätzlich zum täglichen Gassischlendern. Beim zügigen Gehen, sollten Sie Ihren Hund anleinen, damit er nicht bummelt und das Training vernachlässigt. Entleert hat er sich ja bereits vorher beim Gassischlendern. Also kein pinkeln und schnüffeln. Jetzt wird gearbeitet und trainiert.
So (oder so ähnlich) sollte der Plan aussehen:
Beispielplan Diät für Hunde
- Morgens gassischlendern, danach 15 Minuten schwimmen oder 15 Minuten ZÜGIG gehen.
- Nach Rückkehr eingeweichtes Trockenfutter
- Mittags gassischlendern
- Abends gassischlendern, danach 15 Minuten ZÜGIG gehen.
- Nach Rückkehr eingeweichtes Trockenfutter
Nach einer Woche wird das zügige Gehen auf 20 Minuten erhöht und nach 2 Wochen kann auf 30 Minuten erhöht werden, oder – bei bereits erfolgter Gewichtsreduktion – langsames Nebenherjoggen am Fahrrad oder langsamen Joggen neben dem Hundeführer. Die Geschwindigkeit sollte immer langsam gehalten werden. Die Dauer muss aber immer stetig gesteigert werden.
Regelmäßig wiegen (1x die Woche, vor dem Füttern). Möglichst auch dem Tierarzt vorstellen zur Überprüfung der Herztätigkeit und des Kreislaufes (im 14-Tage Rhythmus).
Immer NACH der Bewegung füttern. Niemals davor (Gefahr der Magendrehung und Kreislaufprobleme). Massieren Sie Ihren Hund zwischendurch, dass regt den Stoffwechsel an (empfehlenswertes Buch: Massage für Hunde, Narath im Kosmos Verlag) . Bleiben Sie am Ball und hart. Keine zwischendurch Leckerchen! Keine Häppchen vom Tisch. Lieben Sie Ihren Hund? Dann zeigen Sie ihm Ihre Zuneigung nicht durch ungesundes Vollstopfen. Das macht Ihren Hund unglücklich. Er leidet unter seinem Übergewicht. Zeigen Sie ihm Ihre Liebe durch artgerechte Bewegung, Nahrung und Streicheleinheiten. Das macht Sie beide glücklich!
Viel Erfolg mit Ihrer Diät für Hunde wünscht Ihnen
Claudia Hagerer