Wovon hier noch viele Tierfreunde träumen, ist seit diesem Jahr im Gesetz verschiedener Länder verankert. Unter anderem in den USA, Kanada aber auch in Neuseeland gilt der Missbrauch von Tieren als Schwerverbrechen und wird viel stärker als vorher bestraft. Selbst das FBI hat sich der Thematik angenommen und sieht in der Misshandlung von Tieren ein „Verbrechen gegen die Gesellschaft“. Das bedeutet, dass Verbrecher, die Tiere misshandeln genauso zur Rechenschaft gezogen werden, wie Straftäter, die Menschen als Ziel ihrer grausamen Taten auserkoren haben.
Offiziell definiert das FBI Tierquälerei als Schwerverbrechen, das auch verfolgt wird, folgendermaßen
„Intentionally, knowingly, or recklessly taking an action that mistreats or kills any animal without just cause, such as torturing, tormenting, mutilation, maiming, poisoning, or abandonment. Included are instances of duty to provide care, e.g., shelter, food, water, care if sick or injured; transporting or confining an animal in a manner likely to cause injury or death; causing an animal to fight with another; inflicting excessive or repeated unnecessary pain or suffering, e.g., uses objects to beat or injure an animal. This definition does not include proper maintenance of animals for show or sport; use of animals for food, lawful hunting, fishing or trapping.“
Einen besonderen Anstoß dazu, Tierquälerei als Schwerverbrechen beim FBI anzuerkennen, gab der Anstoß, dass statistisch gesehen viele Straftäter zunächst Tiere misshandelten, bevor sie zu ebenfalls schwachen Gliedern der menschlichen Gesellschaft wie Kindern übergingen. Das heißt selbstverständlich keineswegs, dass diese logische Schlussfolgerung kausal ist und jemand der Tiere gequält hat, ein Verbrecher wird. Andersherum zeigt sich aber, dass viele Verbrecher eben mit Tieren als Opfer angefangen haben.
Vor der Umstellung der Datenbanken des FBI galt Tierquälerei nicht als Schwerverbrechen in den USA sondern wurde unter „Sonstiges“ aufgeführt, was es natürlich schwer machte, die Ausmaße der Tierquälerei zu identifizieren. Insgesamt wird nun in vier verschiedene Kategorien klassifiziert:
1) Vernachlässigung
2) absichtliche Misshandlung und Quälerei
3) organisierte Misshandlung (z.B. Hunde- oder Hahnenkämpfe)
4) sexueller Missbrauch von Tieren
Das ist sicherlich ein großer Fortschritt im Namen des Tierschutzes und ein Beispiel, dem viele Länder folgen sollten. Allerdings gibt es auch Ausbaumöglichkeiten. So sind aus dem Gesetz auch bestimmte Tiergruppen ausgenommen. Darunter zählen Tiere aus der Lebensmittelindustrie (Massentierhaltung), Tiere, die auf der Jagd oder beim Fischen getötet werden sowie Tiere, die Schmerzen aufgrund aufgestellter Fallen leiden.
2016 zogen auch andere Länder wie Kanada oder Neuseeland nach und erkannten an, dass auch Tiere fühlende Lebewesen sind. Wie lange wird es wohl dauern, bis diese Erkenntnis auch nach Europa kommt?