Schließen sich Zucht und Tierschutz aus? Nicht, wenn es um seriöse Zucht geht. Diese leistet sogar ihren Beitrag zum Tierschutz. Doch wie erkennt man einen seriösen Züchter und wie schaut sein Beitrag zum Tierschutz aus?
Vorab informieren sich die Züchter sehr genau über Kaufinteressenten und nehmen sie genau unter die Lupe, um zu entscheiden, ob Interessenten und Tier gut zusammenpassen. Der Fokus liegt dabei ganz klar auf der Kompatibilität von Tier und Interessent, nicht auf der Gewinnmaximierung des Züchters.
So werden Tiere bei seriösen Züchtern selten nach Äußerlichkeiten vergeben, sondern es wird geschaut, welches Tier am besten zu welcher Familie passt. So kann es gut sein, dass mehrere Gespräche oder persönliche Treffen notwendig sind, bevor sich ein guter Züchter dazu entschließt, sein Tier in die Hände des Interessenten zu übergeben. Spontankäufe gibt es bei seriösen Züchtern also nicht!
Neben der sorgfältigen Auswahl der neuen Besitzer, besteht ein weiterer großer Teil des Tierschutzes in der artgerechten Entwicklung und Sozialisierung der Jungtiere.
Ein seriöser Züchter steckt viel Zeit und Liebe in seine Kleinen, um sie auf ihr späteres Leben vorzubereiten. So werden beispielsweise Welpen in ihrer wichtigen Prägephase bereits mit alltäglichen Dingen konfrontiert und können sie so später besser meistern.
Die Eingliederung in ihre neue Familie ist dadurch deutlich einfacher und es gibt selten böse Überraschungen wie aggressives oder ängstliches Verhalten – eine solide Basis für ein gutes Zusammenleben. Zudem wirkt sich diese früh erlernte Sicherheit auf das gesamte Leben des Tieres aus und schützt vor unnötigem Stress durch Angst oder Aggressivität.
Aufgrund der sorgsamen Vorabprüfung, Vorbereitung der Jungtiere und weiterer Regelungen, landen Tiere von guten Züchtern in der Regel nicht im Tierheim, sollten sich die Lebensumstände ihrer Besitzer ändern. Durch Vertragsregelungen gehen die vom Züchter erworbenen Tiere immer an an ihn zurück, sobald ein neuer Platz benötigt wird.
Wer also bei einem seriösen Züchter kauft, praktiziert auch damit Tierschutz.
Finger weg von Welpen aus Massenzuchten, denn mit deren Käufen, auch wenn sie aus Mitleid passieren, hilft man neben dem Welpen auch den “Produzenten”, wodurch man das Fortbestehen solcher Massenzüchter unterstützt.
Anders als bei seriösen Züchtern steht hier der Profit im Vordergrund. Die Elterntiere leben meist in unzumutbaren Zuständen. Sie weisen neben gesundheitlichen Defiziten oftmals auch soziale und psychische Schwierigkeiten auf und besitzen, wenn überhaupt, meist gefälschte Papiere.
Dennoch sollte man, wenn man sich für den Kauf eines Tieres entscheidet, auch andere Optionen neben den seriösen Züchtern anschauen. Denn auch in vielen Tierheimen, privaten Pflegestellen oder Auffangstationen warten viele Tiere auf ihre neue Familie.