Wir alle haben uns schon die ein oder andere Frage über unseren Hund gestellt. „Warum schnüffelt mein Hund am Hintern von anderen Hunden?“ „Kann mein Hund sowohl fröhlich als auch traurig sein?“ „Weiß mein Hund wie ich mich fühle?“ Diese und 10 weitere Fragen wurden nun dem Hunde-Experten John Bradshaw gestellt. Sie werden verblüfft sein von einigen Antworten.
1. „Sind Hunde traurig, wenn wir sie alleine Zuhause lassen?“
Ja, Hunde können tatsächlich traurig sein ! Hunde sind mit uns Menschen sehr verbunden, schließlich ist ihr Frauchen oder Herrchen ihre Bezugsperson. Diese gibt ihnen Fressen, Auslauf, Regeln, Zugehörigkeit und ein Zuhause. Genau aus diesem Grund laufen sie einem auch ständig hinterher, um uns zu beobachten und herauszufinden, was ihr Halter macht. Daher bedenken Sie, wenn wir einmal nicht da sind, macht sie dies orientierungslos und ängstlich.
Dabei hat jeder Hund seine eigene Art, seinen Kummer auszudrücken. Der eine bellt die ganze Zeit, der nächste läuft quer durch die Wohnung, ein anderer wiederum muss das Sofa oder den nächstliegenden Schuh auseinandernehmen und der Vierte im Bunde muss auf etwas herumkauen.
Interessantweise hat ein Experiment gezeigt, dass selbst Hunde die sich entspannt verhalten haben, einen sehr hohen Stress-Hormon-Pegel hatten. Dies konnte Bradshaw in ihrem Urin nachweisen. Also nicht jeder Hund, der ruhig in seinem Nest liegt, ist auch ruhig und entspannt. Es zeigt lediglich, dass diese Hunde gelernt haben, dass sich nichts dagegen tun können, damit ihr Frauchen oder Herrchen wieder zurückkommt. Dennoch waren sie die ganze Zeit über ängstlich und gestresst, während ihre Halter außer Haus waren.
2. „Warum neigen gerade Welpen ihren Kopf immer nach links und rechts?“
Das liegt im natürlichen Verhalten des Hundes, denn manchmal ist diese Geste dazu gut, besser zu hören oder um anderen Welpen zu signalisieren, dass sie gerne spielen wollen. Generell versuchen Hunde alles, um unsere ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen. Gerade Welpen lernen recht schnell, dass Menschen es ganz entzückend finden, wenn sie ihren Kopf so niedlich neigen. Oft machen sie damit als Erwachsene weiter.
3. „Sind Arbeitshunde gestresster?“
Nicht unbedingt. Solange ein Arbeitshund eine richtige Ausbildung bekommt und genügend Pausen, ist es eher unwahrscheinlich, dass er sich von seiner Arbeit stressen lässt. Denn Hunde sind dann gestresst, wenn etwas außerhalb ihrer Comfort-Zone passiert und sie nicht wissen, was als n#chstes passiert.
4. „Können Hunde an Schokolade sterben?
Ja. Es kommt allerdings auf die Menge an, denn im Gegensatz zu uns Menschen, können Hunde den Stoff Theobromin, der in Schokolade enthalten ist, nicht aufspalten. Dieser kann dafür sagen, dass das Hundeherz unregelmäßig schlägt oder gar aussetzt. Kritisch ist, dass dieser Stoff Tage im Blutkreislauf eines Hundes verweilen kann, so dass auch erst nach Tagen ein Herzinfarkt auftreten kann. Allein in den USA sterben jährlich über 10 Hunde an zu viel Schokolade.
Der Effekt von Schokolade bei Hunden ist im Übrigen ähnlich wie mit Koffein.
5. „Können Hunde Erdbeben vorhersagen?“
Auch wenn es dafür keine wissenschaftliche Beweise gibt, gibt es Indizien, die durchaus dafür sprechen. Allgemein sind die Pfoten von Hunden sehr empfindlich, so reagieren sie auch sensibel auf Vibrationen. Daher ist es wahrscheinlich, dass sie Erschütterungen viel eher wahrnehmen, als wir Menschen.
Ein weiterer Indiz könnte sein, dass Vorbeben dafür sorgen, dass Böden anders duften, als normalerweise. Dies sind Gerüche, die wir Menschen nicht wahrnehmen könne. Hunde allerdings sind empfindlicher mit ihrer Nase.
6. „Warum wedeln Hunde mit dem Schwanz, wenn sie sich freuen?“
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass der Hund glücklich ist oder sich freut, wenn er mit dem Schwanz wedelt. Dabei ist es lediglich ein Zeichen der Interaktion. Wenn Hunde mit dem Schwanz heftig von links nach rechts wedeln, ist es für ihren Gegenüber von vorne besser sichtbar. Wenn Ihr Hund also in irgendeiner Weise aufgeregt ist und mit seinem Schwanz wedelt, kommuniziert er mit Ihnen oder einem anderen Vierbeiner.
7. „Warum ist die Nase von Hunden immer feucht?“
Dies ist dem instinktiven Verhalten des Hundes zuzuschreiben. Sie lecken sich die Nase, damit sie feucht bleibt. Hunde mit einer feuchten Nase können herausfinden, aus welcher Richtung ein Geruch kommt. Wenn also ein Windstoß auf einer Seite der Hundenase trifft, dann ist diese Seite kälter, da Flüssigkeit verdunstet. Dabei wird ihnen die kältere Nasenseite zeigen, aus welcher Richtung der Geruch kommt.
8. „Warum drehen sich Hunde im Kreis, bevor sie sich hinlegen?“
Dieses Vorgehen liegt bereits tausende von Jahren zurück, denn schon die Vorfahren der Hunde haben dies gemacht. Auch dies ist also ein usinstinktives Verhalten, welches Hunde nie losgeworden sind. Ursprünglich haben Hunde dies gemacht, um die Vegetation um sich herum platt zu treten und dadurch eine Schlafkuhle zu bilden.
9. „Warum vergraben Hunde manchmal ihre Knochen/Leckerlis?“
Ein weiterer Urinstinkt des Hundes. Dies diente früher dem Zweck, einen Teil ihrer Nahrung zu vergraben, da sie nicht wussten, wann es das nächste Mal wieder etwas zu fressen gibt. Auch können Hunde ihr Fressen vergraben, wenn sie gerade nicht hungrig sind, um so für später etwas zu haben.
Gegebenenfalls muss man den Konsum von Essen beim Hund reduzieren, sollte Ihr Hund sein Fressen vergraben.
10. „Warum schnüffeln Hunde am Hintern von anderen Hunden?“
Es könnte daran liegen, dass Hund beim Schnüffeln eine große Menge an Informationen vom jeweiligen Hund sammeln können, denn jeder Hund hat seinen ganz eigenen Duft. Hunde können sich zudem über ihre individuelle Gerüche wiedererkennen.
Interessanterweise gibt es Hunde, die den Hintern anderer Hunde beschnüffeln, sich selbst allerdings nur ungern beschnüffeln lassen.
11. „Woher weiß mein Hund, dass ich nach Hause komme, noch bevor ich die Tür aufschließe?“
Menschen suggestieren sich oftmals, ihre Vierbeiner haben besondere Fähigkeiten. Wenn dies nun mehrmals passiert, merken sie sich dies und interpretieren dies als Besonderheit.
Wie bereits erwähnt, haben Hunde ein enorm empfindliches Riechorgan. Auch andere Sinne sind bei Hunden ausgeprägter, als bei uns Menschen. So der Gehörsinn. Hunde können sogar Ultraschall wahrnehmen. Wenn also ihr Besitzer sein Auto draußen parkt, können Hunde dies wahrnehmen. Ähnlich ist es, wenn das Frauchen oder Herrchen wieder nach Hause kommt.
12. „Können Hunde fröhlich und traurig sein?“
Ja, Hunden habe genau wie wir Menschen Gefühle und können sich daher fröhlich als auch traurig fühlen (man siehe Punkt 1.). Was sie jedoch wohl nicht können, ist sich schuldig zu fühlen. Viele Menschen überinterpretieren die Gefühle ihrer Vierbeiner. Sich jedoch schuldig zu fühlen würde voraussetzen, dass sie zwischen richtig und falsch unterscheiden könne. Dafür gibt es jedoch keinerlei Anzeichen und Indizien. Studien haben allerdings ergeben, dass Hunde den gleichen Gesichtsausdruck machen, kurz bevor das Frauchen oder Herrchen ihn bestraft. So verhält sich ein Hund, der Angst und Unsicherheit zeigt.
Ein Hund kann also Gefühle wie Fröhlichkeit, Angst oder Unsicherheit ausdrücken. Verglichen mit dem Menschen können sie allerdings keine komplexeren Gefühle wie Schuld wahrnehmen.
13. „Weiß mein Hund, wie ich mich fühle?“
Nein, auch wenn sie sehr gut darin sind die Körpersprache von uns Menschen zu lesen und zu verstehen, sind sie sich unserer Gefühle nicht bewusst. Sie reagieren sehr empfindlich auf unsere Körpersprache, denn sie sind ihrem Frauchen oder Herrchen sehr verbunden und versuchen herauszufinden, ob diese Verbundenheit auch weiterhin besteht. Daher ist es wichtig für einen Hund, unsere Körpersprache und Stimmlage zu verstehen. Aus diesem Grund hat das Verhalten des Hundehalters auch Auswirkungen darauf, wie sich sein Hund fühlt und wahrscheinlich sogar viel mehr, als es uns bewusst ist!