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Hilfe, mein Hund knurrt!

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FIFFI & STRUPPI ist eine Learning-Platform für ganzheitliche gewaltfreie Hundeerziehung. Mit unseren Webinaren zu den unterschiedlichsten Themen rund um die Hundeerziehung und -gesundheit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, neue Möglichkeiten und Perspektiven im Zusammenleben mit dem eigenen Hund aufzuzeigen.
Dabei ist der Tierschutz unsere Herzensangelegenheit! Deshalb gibt es bei uns spezielle Inhalte für Tierschutzhunde, die zukünftige Hundemamas und -papas für das Leben mit dem neuen Familienmitglied informieren & bestmöglich vorbereiten sollen. Dieses Wissen wollen wir auch hier bei Tierheimhelden mit euch teilen. Heute mit dem Thema „Hilfe, mein Hund knurrt!“. Was kann ich tun, wenn mein Hund mich oder sogar meine Kinder anknurrt?

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Was bedeutet Knurren?

Knurren ist ein Teil der hündischen Kommunikation. Dein Hund sagt damit: „Bis hierhin und nicht weiter!“ Dein Hund gibt mit dem Knurren also Bescheid, dass er sich gerade nicht wohl fühlt und Abstand möchte. Dein Hund ist deswegen nicht böse oder aufmüpfig, er drückt einfach ein Bedürfnis aus. Ähnlich wie wenn wir Bescheid geben, wenn uns jemand zu Nahe kommt. Manchmal schaffen wir es auch nicht, zu sagen, dass wir uns unwohl fühlen, aber unsere Körpersprache schreit danach. Genauso ist es bei unseren Hunden. Denn bevor die knurren, passiert körpersprachlich ganz viel, das signalisiert, dass sich dein Hund gerade nicht wohl fühlt.

Das Einfachste, was du tun kannst, wenn dein Hund knurrt, ist, auf Distanz zu deinem Hund zu gehen oder mit dem aufzuhören, was du gerade am Hund machst. Das kann streicheln sein, das kann knuddeln sein, das kann rumalbern sein, das kann Fellpflege sein. Aus irgendeinem Grund fühlt sich dein Hund in der Situation nicht gut und braucht Raum für sich. Wenn du zum Beispiel immer wieder feststellst, dass dein Hund zu knurren beginnt, wenn du ihn an einer bestimmten Körperstelle anfasst, kann es sein, dass er an dieser Stelle Schmerzen hat, die durch die Berührung aktiviert werden. Die Kommunikation kann dir also sehr wichtige Informationen über seinen Gemütszustand, seine körperliche Verfassung und seine Bedürfnisse geben.

Bevor dein Hund knurrt…

Knurren ist in der Eskalationsleiter bereits sehr hoch angesiedelt. Die Eskalationsleiter beschreibt die wichtigsten körpersprachlichen Merkmale, an denen du erkennen kannst, wie es deinem Hund geht. Dabei klettert der Hund nach und nach von Signal zu Signal die Leiter hoch, bis er irgendwann beim Knurren ankommt. Danach folgt bereits Abschnappen, gehemmtes Beißen und richtiges Beißen. Knurren ist also sehr ernst zu nehmen. Damit du nicht erst reagieren musst, wenn dein Hund knurrt, erklären wir dir die wichtigsten körpersprachlichen Merkmale, die davor kommen. Im Idealfall lernst du diese zu erkennen und holst deinen Hund aus der Situation, bevor er sich zu unwohl fühlt und knurren muss.

Die ersten Signale, mit denen dein Hund Unwohlsein ausdrücken kann, sind sehr subtil und in der Regel auch noch kein Weltuntergang. Diese Signale dienen auch zur Selbstregulation und kommen daher recht häufig vor. Es ist trotzdem sinnvoll, dass du sie zur Kenntnis nimmst und deinem Hund hilfst, wenn sie anfangen, sich zu häufen. Zu den grünen Signalen auf der Eskalationsleiter gehören:

  1. Blick abwenden / Vermeidung von Blickkontakt
  2. Belecken der eigenen Maulspalte
  3. Gähnen
  4. sich schütteln
  5. Hecheln
  6. Schmatzen
  7. Weggehen
  8. Sich kratzen
  9. Spielzeug nuckeln, wildes Spiel, Schreddern von Gegenständen

Diese Signale sind alle im grünen Bereich. Das darfst du dir ungefähr so vorstellen, wie wenn du anfängst, dir die Hände zu kneten, die Nase zu reiben oder am Kopf zu kratzen. Das ist alles noch nicht dramatisch, drückt aber erstes Unwohlsein aus. Der Hund ist aber noch voll handlungs- und denkfähig.

Wo es einen grünen Bereich gibt, gibt es auch einen gelben Bereich. Wenn dein Hund anfängt diese Signale zu zeigen, solltest du ihn aus der Situation holen. Denn dein Hund beginnt aus dem denkenden Teil seines Gehirns zu rutschen und gelangt langsam in den reaktiven Teil. Das bedeutet, dass die handlungs- und denkfähigkeit deines Hundes abnimmt und er anfängt zu reagieren. Die Ansprechbarkeit wird schlechter und Signale von dir können immer schlechter umgesetzt werden. Zu den Signalen des gelben Bereichs gehören:

  1. Bellen
  2. aufgestelltes Rückenfell
  3. Schuppen auf dem Fell
  4. Herumspringen
  5. In die Leine Beißen
  6. Knurren
  7. Hochgezogene Lefzen
  8. Direkter Blick
  9. fixierender Blick
  10. steifer Körper
  11. einfrieren

Wenn du diese körpersprachlichen Signale siehst, solltest du deinen Hund aus der Situation holen und ihm eine Alternative anbieten. Dafür bieten sich vor allem Kauartikel an, da diese die Kiefermuskulatur lockern und Hormone ausschütten, die dem Hund helfen, sich runterzuregulieren. Achte darauf, den Kauartikel an einem ruhigen Ort zu geben, damit es kein Thema mit Ressourcen gibt.

Im letzten roten Bereich kommt dann Abschnappen, gehemmtes Beißen und ungehemmtes Beißen. Es ist also wichtig, dass wir die Signale davor sehen, ernst nehmen und unserem Hund aktiv helfen, die Situation zu bewältigen.

Knurren NIEMALS bestrafen!

In vielen Artikeln und Hundeschulen wird noch empfohlen, den Hund fürs Knurren zu bestrafen, da es fehlenden Respekt darstelle. Tatsächlich ist die Folge davon, Knurren zu bestrafen, verheerend! Denn durch die Bestrafung hört der Hund zwar auf zu knurren und stellt wahrscheinlich auch sonstige Kommunikation ein, Beißen wird er aber dennoch, wenn er sich bedrängt fühlt. Nur dass er nicht mehr Bescheid gibt, dass er bald beißen wird. Dann heißt es: „Der Hund hat aus dem Nichts gebissen!“ Tatsächlich aber wurde die Kommunikation des Hundes verboten, so dass er nicht mehr warnen konnte. Das Problem ist Menschengemacht!

Knurren ist also nichts Böses oder Schlechtes, es ist schlicht und einfach Kommunikation. Und Kommunikation lebt davon, dass man darauf eingeht. Das Verbieten von Knurren verbietet Kommunikation! Wir brauchen die Kommunikation unserer Hunde, um zu sehen, ob es ihnen gut geht, ob sie zufrieden sind oder ob sie sich unwohl fühlen.

Ressourcenverteidigung

Weil es sehr viele, sehr gefährliche Tipps zum Thema Ressourcenverteidigung im Internet gibt, behandeln wir das Thema an der Stelle ganz kurz. Ressourcenverteidigung ist überlebensnotwendig für einen Organismus. Könnte dein Hund keine Ressourcen sichern und verteidigen, wäre er ohne dich nicht überlebensfähig und würde sterben. Durch das Verteidigen von Ressourcen sagt dein Hund „das ist meins! Ich bin bereit, dafür zu kämpfen!“ Die oben beschriebene Eskalationsleiter gilt auch im Zusammenhang mit Ressourcen. Wenn du feststellst, dass dein Hund in der Leiter steigt, wenn es um Ressourcen geht, warte nicht, bis er im roten Bereich ankommmt sondern handle davor.

Handeln heißt:

  1. Ressourcen gehören dem Hund, er wird in Ruhe fressen gelassen und niemand fasst in seinen Napf!
  2. Annäherung an Ressourcen wird belohnt: Es kommt für den Hund immer etwas Gutes dazu, wenn ein Mensch oder ein anderes Haustier in die Nähe kommt!
  3. Sichere Bereiche mit Ressourcen vor Kindern oder anderen Haustieren durch Türgitter oder Türen ab!
  4. Bring deinem Hund abseits davon ein „Aus“ bei. Dieses wird NIEMALS am Fressnapf geübt oder getestet!
  5. Hol dir professionelle Unterstützung aus dem Netzwerk von Trainieren statt Dominieren oder dem Internationalen Berufsverband der Hundeunternehmer und Hundetrainer dazu!

Du merkst also, dass es für das Zusammenleben mit Hund extrem wichtig ist, dass wir seine Körpersprache lesen und verstehen können. Wenn du jetzt gerne mehr über die Körpersprache deines Hundes lernen möchtest, empfehlen wir dir gerne unser Webinar Körpersprache erkennen und verstehen. Du erfährst worauf du beim Lesen und Interpretieren der Körpersprache achten kannst und erhältst obendrauf ein umfangreichens Workbook, in dem noch einmal alles zusammengefasst ist, was du zur hündischen Körpersprache wissen musst.
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Über Gloria Volkheimer

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