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Hunde neben Obdachlosen! Ein gutes Team oder eher ein ausgeklügeltes Geschäftsmodell?

Wem sind sie nicht schon aufgefallen, sei es in der Fußgängerzone oder vor einem Supermarkt? Männer, die auf dem Boden hocken neben ihnen ein niedlicher Hund und davor ein Pappschild mit der Bitte um eine Spende. Sind es in Not geratene Menschen, die nicht nur für ihr eigenes Überleben betteln, sondern auch für Futter ihres geliebten Vierbeiners oder ist das Ganze eine organisierte und durchaus nicht tierfreundliche Machenschaft?

Vor Jahren hat die Stadt Hamburg bereits auf das Phänomen „Bettelbanden mit Hunden“ reagiert.

Die Anzahl der Bettler, insbesondere aus Osteuropa, die mit Hunden unterwegs sind, ist stark angestiegen. Dies hat zu einer Zunahme von Beschwerden beim Bezirksamt Hamburg geführt. Früh am Morgen versammeln sich die Männer unter einer Fußgängerbrücke, um sich dann Richtung Stephansplatz und Innenstadt aufzumachen. Einige Hunde sind bei ihnen, die auf dem kleinen Grasstreifen unter der Brücke ihr Geschäft erledigen, bevor sie mit den Bettlern weiterziehen. Die Hunde sind in der Regel klein und zierlich.

Im Winter sitzen sie oft bei leichtem Schneeregen und knapp über dem Gefrierpunkt stundenlang an Straßenecken oder unter Regenschirmen am Straßenrand. Alle paar Meter hält ein Mann ein süßes Hündchen im Arm. Pappschilder, auf denen um Hilfe nicht um Hundefutter gebeten wird, liegen vor ihnen.

Die meisten dieser schlicht gekleideten Gestalten verstehen und sprechen kaum Deutsch – fragt man sie aber nach ihrer Herkunft, zeigt sich, dass sie fast immer aus Osteuropa kommen. Vor den Hündchen steht ein Napf mit Trockenfutter, denn es geht ja darum, Passanten dazu zu bringen, Geld zu geben, anstatt Futter zu spenden.

Bezirksamt handelt

Die Tatsache, dass osteuropäische Bettler Hunde für ihr Geschäft einsetzen, ist nicht neu und bis in die heutige Zeit aktuell. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatte sich diesbezüglich geäußert, dass die Beschwerden von Anwohner sich immer mehr häuften. Die Männer aus den osteuropäischen EU-Ländern haben das Recht, sich im Rahmen der Reisefreiheit legal hier aufzuhalten. Dies wird stichprobenartig überprüft, insbesondere in der Weihnachtszeit, was auch den Hunden zugutekommt.

Das Bezirksamt hatte durch vermehrte Kontrollen erreicht, dass der größte Teil der Hunde gechipt und ordnungsmäßig gegen Tollwut geimpft wurde. Ebenso verringerte sich die Anzahl der sehr jungen Welpen, die bei Passanten Mitleid erregen und so dem Betteln zu mehr Gewinn verhelfen.

Missbrauch des Hundes oder enge Mensch-Tierbeziehung?

Es ist nicht einfach zu erkennen, ob ein Obdachloser seinen tierischen Partner dabei hat oder ein Bettler einen Hund für sein Geschäft missbraucht. Die Behörden sind daher auf konkrete Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen und können dann Verdachtsfällen nachgehen. Woran können Passanten erkennen, ob es den Bettlerhunden gut geht oder ob tierschutzrelevantes Verhalten vorliegt? Man sollte darauf achten, wie verhält sich der Hund? Liegt er apathisch herum oder ist er munter? Wirkt er als wäre er am falschen Platz? Wie ist die Beziehung zwischen Hund und Besitzer? Sachlich, nüchtern oder scheint sie innig zu sein?

Ein gutes Indiz für eine schlechte Behandlung des Hundes sind: Verklebungen des Afterbereiches, ein allgemein ungepflegter Zustand, ausgezehrter Körper und starke Apathie. Am besten dann zeitnah die Polizei benachrichtigen.

Tierschutz sieht Gefahr

Tierschützer sind im Allgemeinen dagegen, Hunde zum Betteln zu benutzen und stundenlang in der Kälte oder Hitze ausharren zu lassen. Da dies in den letzten Jahren zugenommen hat, mussten immer mehr Hunde beschlagnahmt und in Tierheimen untergebracht werden. Oft wurde ein schlechter körperlicher Zustand festgestellt und dass die Tiere sehr jung sind.

Während „einheimische“ Obdachlose ihre Hunde sehr gut behandeln, gehen „professionelle“ Bettler aus dem osteuropäischen Raum eher grob mit den Tieren um. Besonders wenn sie unter starkem Alkoholeinfluss stehen.

Werden die Hunde zum Betteln gemietet?

Ansässige Ladeninhaber und Anwohner beäugen allgemein die Hunde-Bettler Szene mit Argwohn. Unter den Anwohnern und Geschäftsleuten gibt es viele Hundeliebhaber und sie möchten, dass es den Tieren gut geht. So wurde von einem Obdachlosen, der sein Nachtquartier am Hauptbahnhof hat, erzählt, dass er beobachtete, wie die Hunde mit einem Auto gebracht werden. Die Bettler würden die Tiere dann in Empfang nehmen. Ebenso lehnen sie jegliche Form einer tierärztlichen Behandlung ab, da dann auch das Vorhandensein eines Chips geprüft würde.

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