In 10,5 Millionen Haushalte in Deutschland leben Hunde. Ein Hund, den du als Welpen kennenlernst, begleitet dich ungefähr 15 Jahre deines Lebens. Es ist nur selbstverständlich, dass man seinem Vierbeiner ein langes, gesundes und glückliches Leben wünscht. Aus diesem Grund betreiben viele (potentielle) Hundebesitzer im Vorfeld schon Recherche, welche Rasse am besten zu ihnen passt und gesund sind. Denn um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, kann man auf eine genetisch gesunde Hunderasse zurückgreifen – theoretisch zumindest. Wir nennen euch die wichtigsten Faktoren für die Gesundheit eines Hundes und welche Hunde zu den 10 gesündesten Hunderassen zählen.
Faktoren, die eine Rolle für die Gesundheit eines Hundes spielen
Über eins sollte man sich bewusst sein: Auch wenn eine Hunderasse als „gesund“ bekannt ist, kann ein Hund aufgrund seiner Genetik oder anderen Faktoren krank werden, denn jeder Hund ist einzigartig. Ausgeprägte Merkmale aller Art machen die Vierbeiner anfälliger für Krankheiten. Auch die richtige Pflege und Nahrung des Tieres spielt eine wichtige Rolle bei der Gesundheit deines Hundes, denn das Fell ist ein Schutzmantel. Es schützt den Hund vor Hitze, Kälte, Wind und teilweise Nässe. Daher ist es wichtig, dass es immer locker, luftig und sauber ist, da es nur dann seine Schutzfunktion auch aufrecht erhalten und atmen kann. Verknotungen und Verfilzungen sind für Vierbeiner äußerst unangenehm und können nicht nur kostspielige Folgen haben, sondern auch gesundheitliche Schäden hervorrufen. Verfilzungen sind geradezu ein Nährboden für sogenannte „Ektoparasiten“ (Zecken, Flöhe, Milben) und können leicht zu Ekzemen, bakteriellen Hautentzündungen und Pilzinfektionen führen.
Allgemein ist es schwierig, bestimmte Tiere zu den gesunden Hunderassen einzusortieren. Je beliebter eine Hunderasse ist, desto eher verschlechtert sich der allgemeine Gesundheitszustand der Rassen. Dies liegt daran, dass Züchter Geld verdienen wollen. Dabei steht die Hundegesundheit eher an zweiter Stelle und Rassemerkmale werden überbetont. Zudem kommen mit der Geldgier auch immer mehr unqualifizierte Hundezüchter zum Vorschein. Diese Kombination macht aus genetisch gesunden Hunderasse krankheitsanfällige Tiere. Aus diesem Grund sind oft eher unbekannte Rassen die gesünderen.
Der Einfachheit halber, wird bei Rassehunden auch gerne Inzucht betrieben. Sollte dich der Züchter damit auskennen, kann dies sogar funktionieren. Dies ist jedoch meist nicht der Fall und die Folgen können fatal sein: Ausprägungen und das Züchten von Krankheiten. Empfehlenswerter ist es daher, Hunde unterschiedlicher Linien zu passen, diese sollten nicht zu dicht beieinander liegen. Diese Vorgehensweise steigert die Chance gesunde Hunderassen zu züchten.
Dies bedeuet für einen potenziellen Hundebesitzer, vor dem Kauf ein Gespräch mit dem Züchter zu führen. Stelle ihm Fragen über seine Arbeit, so bekommst du ein Gefühl dafür, ob er sich auskennt und du ihm auch wirklich vertrauen kannst.
Besonders krankheitsanfällige Hunderassen
Tiere, die unter einer Qualzucht leiden, haben nur noch wenig mit dem Wort Hundegesundheit zu tun. Je kleiner und niedlicher sie gezüchtet wurden, desto anfälliger sind sie meist. Eine Qualzucht kann man erkennen, wenn man auf folgende Merkmale achtet:
– Länge der Schnauze:
Der Mops und die Bulldogge sind klassische Vertreter hierfür. Ihre platte Schnauze führt leicht zu Atemwegserkrankungen und Atemproblemen. Diese werden hauptsächlich durch zu enge Nasenlöcher, deformierte Nasenlöcher oder eine zu enge Luftröhre verursacht. Das schränkt die Lebensqualität von Hunden mit kurz gezüchteter Schnauze erheblich ein, denn der daraus resultierende Sauerstoffmangel kann auch gerne einmal zu einem Kreislaufzusammenbruch führen. Was also für den Besitzer als niedlich aussieht, kann für das Tier lebensgefährlich sein.
– Form der Rute:
Bei verschiedenen Hunderassen finden sich unterschiedliche Formen des Schwanzes. Es gibt hängende, stehende und geringelte Ruten. Beim Kauf eines Hundes sollte man daher auf erkennbare Anomalien der Rute achten.
– Hautbeschaffenheit:
Einige Besitzer finden Hunde mit faltiger Haut besonders toll. Bestes Beispiel: der Mops. Faltige Haut bei Hunden kann jedoch dazu führen, dass später Hautkrankheiten entstehen. Vor allem Pilzinfektionen oder andere Entzündungen sind hier weit verbreitet.
– Länge der Beine:
Bei Hunden mit kürzeren Beinen treten oft Wirbelsäulenprobleme auf. Außerdem sind Hunde mit besonders kurzen Beinen, wie bspw. der Dackel, anfällig für Kniescheibenprobleme und Bandscheibenvorfällen.
– Position der Augen:
Hunde mit hervorstehenden Augen neigen eher dazu Augenprobleme zu bekommen. Das betrifft vor allem Augenirritationen oder -vereiterungen.
– Größe des Hundes:
Die Größe eines Hundes beeinflusst ihre Langlebigkeit. Denn große Hunde haben eine kürzere Lebenserwartung, als kleine Vierbeiner. Große Hunde werde im Durchschnitt etwa 10-14 Jahre alt. Sie neigen dazu Ellbogen- oder Hüftdysplasien zu entwickeln. Das sind Fehlentwicklungen im Hüftgelenk, welche zu Schmerzen führen. Kleine bis mittelgroße Hunde können jedoch bis zu 18 Jahre alt werden, auch wenn sie hingegen anfälliger für Schulterdysplasien oder Kniescheibenprobleme sind.
Als betroffene Hunderasse zählen zum Beispiel der Deutsche Schäferhund und Chihuahuas.
Die 8 gesündesten Hunderassen
Große Hunderassen:
Belgische Malinois
Beim Belgischen Malinois handelt es sich um einen sehr aktiven Hund, der stets körperlich wie geistig gefördert werden muss. Dieser Vierbeiner eignet sich perfekt für einen Bauernhof und schützt vor Einbrechern. Entscheidet man sich für einen belgischen Malinois, sollte man wissen, dass dieser Hund viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Also nichts für Couch Potatoes!
Appenzeller Sennenhund
Er ist aufgeweckt, bereit zu arbeiten und dementsprechend flink. Dieser Hund ist nichts für Hundebesitzer, die nicht bereit sind ihren Hund aktiv physisch zu fördern. Der Appenzeller Sennenhund ist jedoch ein sehr lernfähiges Tier, das gefallen möchte.
Border Collie
Der Border Collie ist eine aufgeweckte und robuste Hunderasse, die viel Bewegung verlangt. Sein langes Fell erfordert zudem viel Pflege und Zeit. Über Jahrhunderte wurden sie auf Ausdauer, Gehorsamkeit und Hochleistungen gezüchtet. Seelisch ist es für manche Hundehalter jedoch gar nicht so einfach diesen Hund in Schach zu halten. Denn zu wenig Bewegung und zu wenig geistige Anstrengung können bei diesem Hund dazu führen, dass er sich ungehorsam und in Härtefällen sogar aggressiv verhält.
Mittelgroße und kleine Hunderassen:
Elo
Diese Hunderasse ist eine Mischung aus Old English Sheep Dog, Chow Chow, Pekinesen, Kleinspitz und Japan-Spitze. Das führt dazu, dass es den Elo in verschiedenen Größen gibt. Es gibt mittelgroße Elos und kleine Elos.
Der Charakter dieses Hundes ist eher ruhig. Er ist wachsam, aber bellt nicht. Er verträgt sich gut mit anderen Hunden und Menschen. Zudem haben sie keinen Jagdtrieb. Diese Hunderasse eignet sich perfekt als Familienhund.
Solltest Du Dich für einen Elo entscheiden, achte darauf, dass der Züchter Mitglied bei der “Elo-Zucht und Forschungsgemeinschaft (EZFG) ist.
Deutscher Pinscher
Der Deutsche Pinscher wurde früher auf dem Bauernhof als Stallhund gehalten. Dort hart er die Tiere im Zaum gehalten und auch Ratten gejagt. Besonders als Familienhund ist diese Hunderasse beliebt. Aufgrund seines kurzen Fells ist er sehr pflegeleicht. Diese Hunderasse gilt als sehr gesund, da sie nie überzüchtet wurde. Im Gegenteil, 2003 war der Deutsche Pinscher sogar vom Aussterben bedroht.
Bichon Frisé
Dieser weiße Wollknäuel wird bis zu 30 cm groß und bringt gerade einmal 6 Kilo auf die Waage. Er ist freundlich und versteht sich gut mit anderen Hunden. Außerdem neigt er nicht dazu zu bellen. Er eignet sich perfekt als kleiner Familienhund. Der Bichon Frisé liebt es auf dem Schoß zu sitzen und Streicheleinheiten zu bekommen.
Die Rute beim Bichon Frisé ist über den Rücken gebogen. Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass sie nicht eingerollt ist, denn dies weist auf eine Fehlstellung hin und sollte behandelt werden, da es ein Anzeichen eines verkürzten Schwanzwirbels sein könnte.
Bolonka-Zwetna
Diese Hunderasse ist vor allem wegen ihres freundlichen Gemüts beliebt. Sie sind ruhig und sehr anhänglich. Wegen seiner aufgeschlossenen Art kann ein Bolonka-Zwetna gut als Familienhund gehalten werden. Fremden gegenüber ist der Bolonka-Zwetna sehr zutraulich. Dementsprechend ist er jedoch nicht als Wachhund geeignet. Das Energiebündel sollte mindestens 2 Stunden Auslauf am Tag erhalten.
Cavapoo oder Cavoodle
Dieser Hund ist eine Mischung aus einem Cavalier King Charles Spaniel und einem Zwergpudel. Sie werden in der Regel zwischen 30 und 35 cm groß und wiegen zwischen 5 und 9 Kilo. Der Cavapoo ist ein sehr anhänglicher Hund. Dabei ist es egal, ob wild getobt oder ruhig auf dem Sofa gekuschelt wird. Er ist ein heiterer Hund, der im Notfall aber auch seine Lieblingsmenschen verteidigen kann.