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Ein Tierschutzhund zieht ein

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FIFFI & STRUPPI ist eine Learning-Platform für ganzheitliche gewaltfreie Hundeerziehung. Mit unseren Webinaren zu den unterschiedlichsten Themen rund um die Hundeerziehung und -gesundheit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, neue Möglichkeiten und Perspektiven im Zusammenleben mit dem eigenen Hund aufzuzeigen.
Dabei ist der Tierschutz unsere Herzensangelegenheit! Deshalb gibt es bei uns spezielle Inhalte für Tierschutzhunde, die zukünftige Hundemamas und -papas für das Leben mit dem neuen Familienmitglied informieren & bestmöglich vorbereiten sollen. Dieses Wissen wollen wir auch hier bei Tierheimhelden mit euch teilen. Heute mit dem Thema „Ein Tierschutzhund zieht ein“. Aber welcher Tierschutzhund ist der Richtige für dich?

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Welpe, Junghund oder erwachsener Tierschutzhund? 

Auch bei der Adoption eines Tierschutzhundes stellt sich die Frage, ob ein junger Welpe oder ein erwachsener Hund einziehen darf. Als Hilfestellung geben wir dir einen Überblick, was Jung und Alt unterscheidet. So kannst du besser einschätzen, ob ein jüngerer oder älterer Hund besser für dich geeignet ist …

Geduld und Zeit sind das Wichtigste

Das Allerwichtigste beim Einzug eines Tierschutzhundes ist, ihm Zeit zu geben, um sich einzuleben. Ob Welpe, Junghund oder erwachsener Hund – alle haben eine stressige Reise hinter sich und müssen sich zunächst an die neue Umgebung gewöhnen, weshalb du deine eigen Erwartungen zu Beginn erst einmal zurückstellen musst. Lasse in den ersten Monaten deinen Hund das Tempo bestimmen. Es braucht Geduld und Zeit, um Vertrauen und eine Bindung aufzubauen. Aber wenn du dir diese nimmst, werdet ihr zu einem super Team zusammenwachsen.

Tierschutzwelpen: Besonderheiten und Herausforderungen

Tierschutzwelpen kommen mit etwa vier Monaten in ihr neues Zuhause, also ca. acht Wochen später als Welpen vom Züchter. Sie haben in der Regel keine Gewöhnung an Alltagsgeräusche und -gegenstände sowie keine Sozialisierung auf Menschen und Hunde erfahren. Auch haben sie oft bereits Mangel erlebt. Es ist daher wichtig, Welpen aus dem Tierschutz nicht mit Welpen vom Züchter zu vergleichen, da ihre Startbedingungen ganz anders waren. Deshalb sollte dir bewusst sein, dass z.B. die Stubenreinheit etwas länger dauern kann. Nimm deinem Hund das auf keinen Fall übel, er hat schließlich gute Gründe dafür!

Im Vergleich zu erwachsenen Hunden aus dem Tierschutz, sind Welpen in der Regel etwas aufgeschlossener, da die Zeit, in der sie schlechte Erfahrungen gemacht haben, natürlich kürzer war. Allerdings verwenden sie oft viel Energie darauf, Aufmerksamkeit von ihren Menschen zu bekommen. Wenn du also nach einem Hund suchst, der ruhig in der Ecke liegt, solltest du dir keinen Welpen aus dem Tierschutz holen.

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass Ängste und Erfahrungen aus der Vergangenheit im Zuge der Junghundeentwicklung zum Thema werden können. Du weißt also nicht, was  auf dich zukommt. Der Charakter von Welpen entwickelt sich nach und nach, sodass Themen wie Leinenaggression, Aggression gegenüber Menschen oder Ressourcenverteidigung auftreten können, da sie im Vergleich zu Welpen vom Züchter oft schnell überfordert und weniger belastbar sind.

Junghunde – Die Pubertät

Wenn ein Tierschutzwelpe zwischen vier und sechs Monaten alt ist, beginnt der Zahnwechsel und die Pubertät. Dies kann zu Stress und Überforderung führen, da der Hund sich an die Veränderungen seines Körpers gewöhnen muss. Als Folge suchen Hunde oft ein Ventil für ihren Stress, was jedoch häufig als Unterforderung interpretiert wird. 

Durch den Umbau des Gehirns und hormonelle Veränderungen ist auch die Lernkurve  von Tierschutzwelpen oft sehr ungleichmäßig. Zudem ist wichtig zu wissen, dass es durchaus sein kann, dass dein Hund letztendlich doch größer und schwerer wird, als ursprünglich geschätzt. Das liegt an der Mangelernährung zu Beginn ihres Lebens, die nun zum Glück vorbei ist. 

Fazit: Wenn du dir einen Welpen aus dem Tierschutz holst, solltest du viel Geduld und Zeit mitbringen und mit den Stimmungsschwankungen in der Junghundeentwicklung umgehen können. Sei dir bewusst, dass ein Tierschutzwelpe manchmal wirklich anstrengend sein kann und viel Unterstützung im Alltag benötigt. Habt ihr diese Phase jedoch gemeinsam gemeistert, baut ihr eine starke Bindung zueinander auf.

Erwachsene Tierschutzhunde

Beim Einzug in ihr neues Zuhause sind erwachsene Hunde in der Regel sehr ängstlich und zurückhaltend. Sie benötigen von ihren neuen Herrchen und Frauchen viel Geduld, damit sie allmählich Vertrauen fassen können und sich trauen, ihr neues Zuhause zu erkunden. Allerdings begreifen sie Themen wie Stubenreinheit vergleichsweise schnell.

In der Vergangenheit haben sie oft schlechte Erfahrungen mit Menschen oder anderen Hunden gemacht, was zu Ressourcenverteidigung führen kann. Nach wenigen Wochen zeigt sich jedoch in der Regel, welche Probleme bei deinem Hund besonders ausgeprägt sind und an welchen Stellen gearbeitet werden muss. Es gibt dann in der Regel keine überraschenden Verhaltensweisen mehr.

Erwachsene Hunde lernen schneller und konstanter, da ihr Gehirn nicht mehr im Umbau ist und Lernprozesse besser durchgeführt werden können. Der Fortschritt ist konstant und es gibt weniger schlechte Tage, an denen der Hund aufgrund von Stimmungsschwankungen nicht lernbereit ist. Daher sind erwachsene Tierschutzhunde insbesondere für Menschen geeignet, die sich weniger Überraschungen wünschen und die wissen wollen, welche Größe und Gewichtsklasse ihr Hund am Ende erreichen wird.

Fazit: Wenn du eine Familie mit älteren Kindern hast,  könnt ihr mit einem erwachsenen Tierschutzhund viel Freude haben, sofern sich alle an die Regeln im Bezug auf den Hund halten und dem neuen Familienmitglied Zeit und Raum geben, um anzukommen. Mit Geduld und Liebe können erwachsene Tierschutzhunde wundervolle Begleiter sein, die den Alltag bereichern.

Zum Abschluss noch ein wichtiger Hinweis:

Denke immer daran, dass Hunde individuelle Wesen mit einzigartiger Persönlichkeit und Entwicklung sind. Die genannten Punkte dienen lediglich als grobe Orientierungshilfe und dürfen nicht verallgemeinert werden. Jeder Hund ist ein kleines Überraschungspaket, das viel Freude und Liebe mit sich bringen kann.

Du hast dich entschieden, dass ein Tierschutzhund bei dir einziehen darf und möchtest dich gerne optimal darauf vorbereiten? In unserem Tierschutz-Webinar besprechen wir, mit welchen Themen man klassischerweise in den ersten Tagen und Wochen nach Ankunft eines Tierschutzhundes konfrontiert sein wird. Außerdem sprechen wir darüber, wie wir als Hundehalter*in am besten darauf eingehen können.
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Über Jan Sonderwald

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