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Dunkler und heller Hund schauen noch oben in die Kamera.

Hunde aus dem Tierheim adoptieren oder vom Züchter kaufen?

Wenn man sich dafür entscheidet, einen Vierbeiner als neues Familienmitglied aufzunehmen, muss man sich früher oder später mit einer Frage auseinandersetzen: Nehmen wir einen Hund aus dem Tierheim oder von einem Züchter?

“Adoptieren statt kaufen” (oder englisch “Adopt don´t shop”) ist ein bekanntes Mantra, welches Hundeeltern bei der Suche nach einem neuen Familienmitglied begegnet und das die Grundsatzfrage Tierheim oder Züchter gut widerspiegelt. Wie bei jeder Entscheidung haben jedoch beide Seiten ihre Vor- und Nachteile. Ziel dieses Beitrages ist es nicht, diese abzunehmen, sondern beide Möglichkeiten klar darzustellen, damit bald das perfekte neue Familienmitglied gefunden werden kann.

Vor- und Nachteile von Hunden vom professionellen Züchter

Bedeutsam ist hierbei das Wort professionell. Wir verweisen hierbei auf Züchter, die in einem Zuchtverein eingetragen sind und somit die Erfahrung und das Wissen ihrer Hunderasse und Vermehrungslehre besitzen. In einem Zuchtverein werden die Tiere eingetragen und nur Tiere die strenge Kriterien erfüllen, werden zur Zucht zugelassen. Sie erkennen die Seriosität eines Züchters ebenso an der Transparenz: Der Hund und seine Mutter können besucht werden und werden erst nach 8 Wochen getrennt, Papiere stehen zur Verfügung und der Züchter beantworten alle offenen Fragen. In der Regel züchten seriöse Züchter auch nicht mehrere Rassen gleichzeitig.

Was spricht für einen Hund vom Züchter?

  • Sicherheit: Bei diesen Tieren ist die komplette Hintergrundgeschichte bekannt, man lernt die Mutter kennen und kann davon ausgehen, dass das Tier keine traumatischen Erfahrungen gemacht hat. Ein seriöser Züchter beantwortet alle Fragen hierzu.
  • Rassetypische Eigenschaften: Auch wenn die Persönlichkeit jedes Hundes unterschiedlich ist, so kann dennoch davon ausgegangen werden, dass Rassehunde bestimmte Wesensmerkmale besitzen. Wenn beispielsweise ein Agility Partner gesucht wird, so wird ein Border Collie vermutlich besser passen als ein Mops.
  • Frühe Prägung: Die Erziehung eines Hundes kann erleichtert werden, wenn dieser schon früh auf sie geprägt wird.

Was spricht gegen einen Hund vom Züchter?

  • Ein Zuchthund statt eines Tierheimhundes wird vermittelt, die Tierheime bleiben damit weiterhin voll.
  • Hohe Anschaffungskosten: Eine verantwortungsvolle Züchtung hat hohe Kosten, weshalb auch der Kauf eines Hundes aus der Züchtung hohe Preise beinhaltet. Dafür sind jedoch kalkulierbare Risiken bekannt.
  • Einige Rassen sind aufgrund der Züchtung sehr anfällig für bestimmte Krankheiten während Mischlinge in der Regel weniger anfällig sind.

Hunde aus dem Tierheim

Zu Hunden aus dem Tierschutz bestehen zahlreiche Mythen, was viele Hundebesitzer davon abhält sich dort nach einem neuen Tier umzusehen. Dabei kann dort durchaus der perfekte Hund auf dich warten. Worauf man dennoch gefasst sein sollte, wollen wir natürlich ebenso aufzeigen.

Was spricht für einen Hund aus dem Tierheim?

  • Aktiver Tierschutz: Durch die Adoption aus dem Tierheim findet nicht nur ein Tier ein Zuhause, es wird zusätzlich ein Platz im Tierheim frei. Du rettest also zwei Leben!
  • Mischlinge haben in der Regel weniger vererbte Gesundheitsprobleme als Rassenhunde.
  • In vielen Fällen liegen bereits Informationen über die Persönlichkeit des Tieres vor. Das bedeutet, dass du keine Überraschungen erlebst, wenn du dein neues Familienmitglied nach Hause bringst.
  • Die Kosten/Gebühren für eine Adoption sind deutlich niedriger als der Kauf eines Tieres von einem Züchter.
  • Auch ältere Hunde werden vermittelt. Für einige Hundebesitzer ist das Energielevel eines jungen Welpen zu hoch, weshalb sie sich bewusst für ältere Hunde entscheiden.
  • “Notfellchen” oder Problem-Hunde erhalten eine Chance.
  • Als ehemalige Haustiere sind einige Tiere bereits stubenrein und haben schon ein paar Tricks gelernt.

Was spricht gegen einen Hund aus dem Tierheim?

  • Ungewissheit darüber, wie sich der Hund zuhause verhält. Da Tierheime für viele Tiere eine stressige Situation sind, ist es schwer vorher einzuschätzen wie sie sich außerhalb verhalten. Daher ist die Einschätzung der Tierheime gefragt.
  • Die unbekannte Vergangenheit einiger Hunde, kann versteckte Gesundheits- oder Verhaltensprobleme beinhalten. Dies kann nach der Adoption zu unerwarteten Kosten oder Einschränkungen führen, auf die man nicht vorbereitet war.
  • Einige „Notfellchen“ benötigen besondere Pflege wie bestimmtes Futter oder Medikamente, was hohe Kosten beinhaltet.

Letztlich liegt die Entscheidung bei dir. Achte bei der Auswahl ihres Hundes darauf, was am besten zu deiner aktuellen Lebensphase passt. Denn egal ob man sich für einen Hund aus dem Tierheim oder vom Züchter entscheidet, in jedem Fall wird ein langfristiges Familienmitglied gesucht, das anschließend nicht (wieder) im Tierheim landet.

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