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Katze vermisst: Wo ist sie?

Die Sorge ist groß, wenn das geliebte Haustier, ein Kater mit rot getigertem Fell, seit zwei Tagen nicht mehr nach Hause kommt. Es entsteht Panik und unwillkürlich denkt man an professionelle Katzenfänger oder -Hasser, die auf der Jagd nach Beute sind, wenn die Katze vermisst wird.

Die besorgten Tierhalter, deren Katze entlaufen ist, kommen oft auf düstere Gedanken. Es wird von getarnten Altkleidersammlern gesprochen, die Katzen einfangen, um ihr Fell für Bekleidung oder Decken zu verwenden. Doch diese schrecklichen Vermutungen konnten bisher weder bestätigt noch widerlegt werden. Polizeiliche Untersuchungen in diese Richtung waren bisher ergebnislos. Trotzdem halten sich diese Gerüchte über professionelle Katzenfänger seit vielen Jahren.

Was ist dran an den Gerüchten über Katzenfänger?

Tierfreunde beängstigt die Vorstellung, dass skrupellose Personen Katzenfell zur Verzierung von Kleidung nehmen. Zur Erleichterung aller, gibt es Entwarnung: Es wäre viel zu aufwendig, Hauskatzen aus Deutschland zu entführen, da die Felle hauptsächlich aus Asien stammen. Mittlerweile greift ein Importverbot gegen diese grausame Ware.

Ein weiterer Verdacht fällt immer wieder auf Versuchslabore, die angeblich professionelle Katzenfänger beauftragen. Obwohl zahlreiche Tierschutzorganisationen seit vielen Jahren gegen Tierversuche kämpfen, sind solche Praktiken leider nach dem Deutschen Tierschutzgesetz erlaubt. Das Gesetz schreibt jedoch vor, dass für Versuchsleiter nur eigens gezüchtete Tiere verwenden dürfen. Gibt es dennoch schwarze Schafe, die Katzenfänger beschäftigen?

Diese Praxis ist eher unwahrscheinlich, da Versuchsleiter darauf abzielen, homogene Gruppen von Katzen – also Tiere aus demselben Wurf – zu haben, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Niemand konnte bisher den Mythos von Katzenfängern beweisen, die als Altkleidersammler getarnt die Tiere mit Sexualduftstoffen anlocken, um sie dann in ihren Körben verschwinden zu lassen.

Katzenbesitzern sind verzweifelt, wenn ihre Katze verschwunden ist und sehen die Gerüchte um Katzenfänger als eine Bestätigung. Die Ungewissheit bei einer verschwundenen Katze quält die Halter, darum suchen sie nach Erklärungen.

Organisierte Katzenfänger doch Realität? – Was tun, wenn die Katze vermisst wird?

Allerdings werden immer mehr Kritikerstimmen laut, die die Existenz professioneller Katzenfänger nicht als moderne Legende abtun. Im Gegenteil: Viele private Tierfreunde halten dies für eine bundesweite Realität, wenn ihre Katze vermisst wird. Im Deutschen Tierschutzgesetz, § 9, heißt es: „Versuche an Tieren, die aus der Natur entnommen worden sind, dürfen nur durchgeführt werden, soweit Versuche an anderen Tieren für den verfolgten Zweck nicht ausreichen.“

Dieser Zusatz ist für eine engagierte Tierschützerin aus Bayern, die anonym bleiben möchte, geradezu ein Freibrief für Katzenfänger und Versuchstierhändler. „Diese Banden fangen ganz gezielt Hauskatzen und verkaufen die Tiere an Kliniken oder Forschungsinstitute“, so die Aktivistin, die sich seit vielen Jahren gegen Tierversuche, Katzenfänger und gegen Tierdiebstahl einsetzt. „In Einzelfällen konnte die Kripo erfolgreich ermitteln, oftmals lässt sich aber nichts nachweisen. Wir werden jedoch mit allen möglichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, an diesem beschämenden Thema dranbleiben und uns ganz vehement gegen Tierfänger einsetzen.“ Die Tierschützerin, die selbst insgesamt zehn Katzen verloren hat, rät zur Vorsicht: „Wir gehen davon aus, dass die Fänger mit Drahtschlingen und Fallen arbeiten. Die Tiere deshalb am besten in der Wohnung halten und keinesfalls über Nacht ins Freie lassen.“

Warum vermissen so viele Menschen ihre Katzen?

Bundesweit entlaufen pro Jahr rund 350.000 bis 400.000 Vierbeiner, die Mehrzahl davon sind Katzen. Kommt der Stubentiger nicht nach Hause, kann verschiedene Gründe dafür verantwortlich sein. Vor allem im Frühjahr sind Katzen gerne länger unterwegs. Manchmal suchen sich die Samtpfoten auch ein neues Zuhause, denn im Gegensatz zu Hunden haben Katzen einen größeren Aktionsradius. Zeigt sich die Samtpfote schon länger nicht mehr, sollte man an allen erdenklichen Orten nach ihr suchen. Vielleicht wurde die Mieze versehentlich im Keller eingesperrt? Oder sie hat sich in Nachbars Garage versteckt?

Als nächstes sollte eine Vermisstmeldung bei einer Rückvermittlung für verschwundene Tiere aufgegeben werden. Des Weiteren empfiehlt es sich, im Tierheim und beim Tierarzt nachzufragen, ob die Katze möglicherweise bereits abgegeben wurde. Hilfreich ist auch das Anbringen einer Suchmeldung, nach Absprache, an der Pinnwand des Supermarktes oder in öffentlichen Einrichtungen. Niemals ohne Erlaubnis in der Öffentlichkeit Vermissten-Anzeigen aushängen. Am besten immer vorher beim Ordnungsamt nachfragen. Wichtig ist dabei, das Suchprofil mit möglichst detaillierten Angaben über das vermisste Tier, ein Foto und die Kontaktdaten zu ergänzen. Wenn die Katze vermisst wird, können auch Belohnungen in den Suchanzeigen ausgesetzt werden, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.

Eine finanzielle Belohnung ist eher kontraproduktiv, da es kriminelle Subjekte auf dumme Gedanken bringt. Echte Tierliebhaber bringen die Katze auch ohne Gegenleistung dem Besitzer zurück.

Falls der Verdacht besteht, dass ein Katzenfänger die Katze eingesammelt hat, sollte man die Polizei einschalten. Damit die Beamten der Strafanzeige nachgehen können, ist es wichtig, möglichst genaue Informationen über den vermeintlichen Katzenfänger zu geben, wie eine Personenbeschreibung, Datum und Ort sowie das Autokennzeichen – am besten alles gleich notieren.

Hilfe, Katzenfänger – wie kann ich vorbeugen?

Es ist ratsam, die Katze chippen oder tätowieren zu lassen. Es empfiehlt sich, diese Daten im Deutschen Haustierregister des Tierschutzbundes oder bei TASSO registrieren zu lassen. Findet jemand eine Katze oder läuft sie ihm zu, kann das Tier über den Chip dem echten Besitzer zugeordnet werden.

Mit GPS-Trackern kann der aktuelle Aufenthalt der Katze nachverfolgt worden oder zumindest kennt man den Ort, wo sich das Tier zuletzt aufgehalten hat. Die Tracker sind an einem Sicherheitshalsband befestigt, sodass sich die Katze nicht erwürgt oder verletzt, falls sie hängen bleibt.

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