Nicht jeder Hundebesitzer hat ein vierrädriges Automobil in der Garage stehen. Für die, die ohne Auto leben, kann das Reisen schon einmal zur Qual werden. Wir haben die unterschiedlichen Möglichkeiten, auch ohne Auto ans Ziel zu kommen, zusammengefasst.
Reisen mit der Deutschen Bahn
Schon ohne Hund nicht sonderlich erfreulich, aber doch eine Option. Um ohne Auto, dafür aber mit der Bahn reisen zu dürfen, gelten für Hunde unterschiedlicher Größe unterschiedliche Bestimmungen. Hunde, die „kleiner als eine Hauskatze“ sind, dürfen bei der Deutschen Bahn kostenlos mitfahren. Solche, die größer sind, müssen den Kinderfahrpreis, also normalerweise den halben Erwachsenenpreis zahlen. Das kann mitunter ganz schön kostspielig werden. Sowohl für kleine als auch große Hunde im Sinne der Bahn gilt eine Maulkorbpflicht. Zwar schauen die meisten Kontrolleure darüber auch einmal hinweg, aber man sollte auf jeden Fall einen dabei haben. Rein rechtlich kann die Bahne einem sonst die Weiterfahrt verweigern. Zu beachten ist, dass obwohl die Deutsche Bahn große Hunde als Kinder bepreist, sie ihnen widersinniger Weise nicht dieselben Sparoptionen gewährt. Das heißt, wenn man beispielsweise als Erwachsener einen „unter 14 jähriges Kind (also z.B. ein 7 jähriger Hund) in die Fahrkarte eintragen lässt, würde ein Kind tatsächlich kostenlos mitfahren, ein (großer) Hund allerdings nicht. Wenn man sich für die Reise mit der Bahn entscheidet, sollte man natürlich auf andere Mitreisende Rücksicht nehmen und seinen Hund bspw. nicht die Durchgänge blockieren lassen.
Pro:
– der Hund darf, wenn er den Beförderungsbedingungen gemäß transportiert wird, immer garantiert mit
Kontra:
– Größengrenze des Tieres, an der sich die Preise ausrichten, nicht sehr klar
– kostspielig
– Maulkorbpflicht
Reisen mit der Mitfahrgelegenheit
Wenn man den hohen Kosten oder der Maulkorbspflicht in der Bahn entkommen will, bietet sich das Ausweichen auf eine Mitfahrgelegenheit (MFG) an, wenn man ohne eigenes Auto auskommen muss. Natürlich muss man sich vor jedem Fahrtantritt vergewissern, dass der Fahrer auch tatsächlich bereit ist, einen fremden Hund mitzunehmen. Viele Reisenden platzieren sich auf dem Beifahrersitz , um den Hund im Fußraum mitreisen zu lassen. Doch Vorsicht! Das ist nicht nur gefährlich für Beifahrer und Hund bei einem Unfall, sondern auch gesetzlich so nicht vorgesehen. Rein rechtlich gesehen müsste der Hund, der im Gesetzesbuch immer noch als ein Gegenstand im Verkehrswesen gesehen wird, auch als solcher gesichert werden. Das heißt: entweder in einer Box im Kofferraum, abgesperrt durch ein Kofferraumabtrenngitter oder angeschnallt auf einem Sitz. Dafür verwendet man am besten einen speziellen Gurt mit qualitativ hochwertigem Geschirr, damit der Hund auch im tatsächlichen Unfall geschützt ist. MFGs, die Hunde mitnehmen, tun dies normalerweise kostenlos. Sollte eine MFG zusätzliches Geld verlangen, muss man natürlich abwägen, ob es das einem Wert ist. Manchmal kann auch das bezahlen für den Hund als zweiter Fahrer helfen, eine MFG doch zur Hundemitnahme zu überreden. Meistens ist selbst diese Variante günstiger als mit der Bahn zu fahren
Pro:
– sehr viel günstiger als die Bahn oder kostenlos
– keine Maulkorbspflicht
– je nach Vereinbarung kann man direkt zum Wohnort gelangen und muss nicht umsteigen oder durch die halbe Stadt fahren
Kontra:
– nicht jede MFG wird einen Hund mitnehmen wollen
– womöglich viele Telefonate erforderlich, bis man eine MFG gefunden hat
Fähren
Wenn man ins Ausland möchte, kann es mitunter vorkommen, dass man eine Fähre benutzen muss, um Flugzeuge zu vermeiden oder sich viel Zeit mit oder ohne Auto zu sparen . Das ist wohl am häufigsten bei einer Überreise nach Großbritannien der Fall. Bei den meisten Fährfirmen muss der Hund während der Überfahrt entweder in einem (fremden) Auto sein oder in einer Box. Diese kann zum Beispiel in einem speziellen Raum untergebracht werden. Manchmal bieten die Fährfirmen aber auch eigene Boxen an, sodass man keine eigenen mitbringen muss. Für eine solche Art der Reise muss der Hund natürlich an Boxen gewöhnt sein und auch die Trennung von seinem Besitzer über einen kurzen Zeitraum gut verkraften. Bei kurzen Überfahrten ist die Mitnahme von Hunden normalerweise gar kein Problem und erfordert nicht einmal eine Box.
Pro:
– sehr viel günstiger als ein Flug
– z.T. weniger umständlich als Flug
– gut geeignet für Hunde, die Flugangst haben oder Box/Trennung vom Besitzer nicht kennen
– bei kurzen Überfahren muss der Hund oftmals nicht einmal in eine Box, sondern kann einfach mit an Deck genommen werden
Kontra:
– Hund muss an Box gewöhnt sein (falls keine Box in einem Auto untergebracht werden kann, in dem man während der Überfahrt bleibt)
– Hund muss an Trennung vom Besitzer gewöhnt sein (falls keine Box in einem Auto untergebracht werden kann, in dem man während der Überfahrt bleibt)
– z.T. kann man seinen Hund in der Box nicht beliebig oft oder zur bequemsten Uhrzeit besuchen
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