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Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Katzen in Not ergreifen

Es kann schnell der Fall eintreten, dass Ihre Katze in eine Notsituation gerät. Haben Sie daher stets ein Erste-Hilfe-Set in der Nähe. Es ist auch ratsam, einen Ersten-Hilfe-Kurs für Katzen zu absolvieren. Außerdem ist es ist von Vorteil, Notfallnummern des tierärztlichen Notdienstes oder der nächstgelegenen Tierklinik auf dem Telefon zu speichern.

  • Im Falle eines Notfalles, gilt für Sie:
  • 1. Ruhe bewahren.
  • 2. Bringen Sie Ihr Tier aus der Gefahrenzone.
  • 3. Tierarzt oder Tierklinik anrufen.
  • 4. Stabilisieren Sie Ihr Tier: Vitalfunktionen kontrollieren und erhalten oder/und Wunden versorgen.
  • 5. Erste-Hilfe-Maßnahmen für Katzen bei lebensbedrohlichen Verletzungen.

Je nach Notfall und Verletzung, gibt es gesonderte Vorschläge und Maßnahmen, die man ergreifen sollte, um seine geliebte Katze in Sicherheit zu wiegen. Die wichtigsten haben wir für Sie zusammengefasst:

Hitzschlag

1. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze an einen kühlen Schattenplatz kommt, so dass sie weder Sonne noch Hitze ausgesetzt ist.

2. Wenn Ihre Katze bei Bewusstsein ist, bieten Sie ihr Wasser an oder träufeln Sie ihr etwas auf die Zunge, sollte Sie zu schwach zum Trinken sein.

3. Befeuchten Sie das Fell mit etwas kühlem, aber nicht kalten, z.B. mit einem Tuch.

4. Rufen Sie den Tierarzt an oder fahren Sie schnellstmöglich selbst zur nächstgelegenen Tierklinik – Tiere die apathisch in der Seitenlage liegen, müssen umgehend zum Tierarzt!

Erstickung

1. Katzen haben einen sehr empfindlichen Kehlkopf und wenn Ihre Katze einen Kehlkopfkrampf bekommt, kann die Luftröhre komplett blockiert werden und sie erstickt. Hierbei haben Sie keine Zeit, um auf die Ankunft des Tierarztes zu warten. Sie können ihn jedoch anrufen, um seinen Rat einzuholen (und ihm mitzuteilen, dass Sie auf dem Weg zu ihm sind).

Wenn das Zahnfleisch blau oder lila ist, müssen Sie sofort den Tierarzt aufsuchen!

2. Wickeln Sie Ihre Katze sicher in dickes Material, etwa ein Handtuch, nur der Kopf sollte freiliegen. So wird die Katze gestützt und man kann ihre Vorderbeine kontrollieren.

3. Heben Sie den Kopf Ihrer Katze leicht an, damit Sie ihr Maul öffnen und besser hineinsehen können. Den Kopf jedoch nicht nach hinten neigen. Denn sollte sich ein Gegenstand im Maul befinden, könnte dies dadurch tiefer in den Rachen rutschen.

Drücken Sie nun den Unterkiefer mit einem Finger nach unten. Wenn ein Objekt sichtbar ist, entfernen Sie es vorsichtig. Sollte es zu tief oder verkeilt feststecken, entfernen Sie es nicht. Wichtig ist, dass Sie zum Entfernen des Fremdkörpers keine spitzen Gegenstände benutzen. Es kann hilfreich sein, wenn jemand anderes für Sie die Katze festhält.

4. Bei Bewusstsein: Sollte dies nicht funktioniert oder Sie haben keinen Fremdkörper entdecken können, versuchen Sie die Blockierung zu lösen. Hierbei schlagen Sie sanft aber bestimmend mit Ihrer Handfläche zwischen die Schulterblätter Ihrer Katze. Alternativ können Sie auch mehrere schnelle Druckbewegungen auf beiden Seiten des Brustkorbes ausüben. Das Ziel ist es, Ihre Katze zum Husten zu bringen.

5. Bei Bewusstlosigkeit: Wischen Sie mit einem sauberen Waschlappen oder Handtuch jegliche Flüssigkeit weg. Legen Sie nun Ihre Katze auf eine Schräge, so dass ihr Kopf unterhalb ihres Herzens liegt. So sorgen Sie dafür, dass die Flüssigkeit in ihrem Maul rausläuft und nicht zurück in den Rachen, wo die Katze es einatmen könnte. Wenn Rachen und Luftröhre nun frei sein, machen Sie eine Mund-zu-Nase-Beatmung.

6. Fahren Sie zum Tierarzt. Dieser muss feststellen, ob das Objekt gänzlich entfernt wurde und ob es den Rachen verletzt hat. Sorgen Sie während des Transportes für eine gute Luftversorgung und gestalten Sie es so stressfrei wie möglich für Ihre Katze.

Pfotenverletzung

1. Spülen Sie zunächst die Wunde mit einer Wundspüllösung aus und decken Sie die Stelle mit einer sterilen Auflage ab.

2. Jeden Zehenzwischenraum, auch Daumen- und Wolfskralle, mit Verbandwatte auspolstern und dann bandagieren.

3. Bei Verbrennungen kühlen Sie die Wunde unter fließendem Wasser ab und decken die Stelle mit einem sterilen Tuch ab.

Bewusstlosigkeit

Bei allgemeiner Bewusstlosigkeit Ihrer Katze, können Sie nach dem ABC-Prinzip (Atemwege, Beatmung, Circulation) verfahren:

Atemwege:

– Die Zunge vorsichtig aus dem Maul ziehen.

– Die Atemwege vom Fremdkörper befreien.

Beatmung:

– Der Katzenhals ist gestreckt und die Zunge hängt raus.

– Mund-zu-Nase-Beatmung: Umfassen Sie die Schnauze und blasen Sie Luft in die Nase.

– Entfernen Sie nun die Hände, damit die Luft entweichen kann.

– Dies wiederholen Sie alle 3 Sekunden, bis Ihre Katze wieder selbständig atmet. Prüfen Sie auch den Puls.

Circulation (Kreislauf):

– Beginnen Sie mit einer Herzdruckmassage. Dabei legen Sie Ihre linke Hand in Höhe des Ellenbogens flach auf den Brustkorb Ihrer Katze.

– 5-10 Mal in schneller Folge mit zwei Fingern der rechten Hand auf die linke Hand drücken.

– 15 Sekunden wiederholen Sie diese Herzdruckmassage, im Anschluss machen Sie eine Mund-zu-Nase-Beatmung für 10 Sekunden. Diese zwei Schritte wiederholen Sie so lange, bis der Puls wieder spürbar ist und die Katze selbständig atmen kann.

Tipps, um die Vitalfunktion zu prüfen:

• Körpertemperatur: Die Normaltemperatur einer Katze liebt bei etwa 38°C bis 39°C.

• Atemfrequenz: 20 bis 40 Atemzüge pro Minute sind normal.

• Herzfrequenz: 100 bis 160 Pulsschläge pro Minute sind normal und können z.B. am inneren Oberschenkel gefühlt werden.

• Kreislauf: Wenn Sie an der Oberlippen-Schleimhaut drücken, sollte diese rosa sein.

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